Zum Buch:
Was für ein wunderbarer Abenteuerroman, spannend, aufschlussreich und mit Happy End. Wir befinden uns mitten in der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre in St. Louis. Der 12jährige Aaron Broom wartet vor dem Juweliergeschäft, in dem sein Vater gerade die neueste Uhrenkollektion anbietet, da drängt sich ein fetter, bärtiger Mann durch die Tür. Sekunden später fallen Schüsse, Minuten später wird Aaron Brooms Vater in Handschellen abgeführt. „Es war der allerletzte Ort auf der ganzen Welt, an dem man mit so etwas gerechnet hätte. Hellichter Tag, 28. Juni, die Sommersonne so heiß, dass der Teer auf den Straßen weich wie Marshmallows wurde, und im überdachten Spielerbereich im Baseballstadion der Cardinals wirbelten die Ventilatoren die schwüle Luft von einem Ende zum anderen.“
A. E. Hotchner, dessen Roman King oft he Hill (König der Murmelspieler) 1993 von Steven Soderbergh verfilmt wurde und der nun mit knapp 100 Jahren die Abenteuer des Aaron Broom geschrieben hat, lässt seinen Helden einen regelrechten Detektivroman durchleben. Denn selbstverständlich wurde Brooms Vater zu Unrecht abgeführt und eingebuchtet. Aaron Broom macht sich auf Spurensuche. Sein wichtigster Verbündeter wird Augie, der Zeitungsjunge an der Ecke, seine zweitwichtigsten Verbündeten sind all die Bücher, die er gelesen, und all die Filme, die er gesehen hat, denn dank derer weiß er genau, wie man „detektiviert“. Brutal geht es manches Mal zu, aber an Harry Potter geschulte Kinder wird das kaum irritieren. Am Ende heben die beiden Jungs einen ganzen Verbrecherring aus – und wir, wir haben einen völlig unprätentiösen, klassisch erzählten, absolut spannenden Detektivroman gelesen, waren in St. Louis, sind in die 1930er Jahre gereist und haben ganz sicher und heimlich mit Taschenlampe unter der Decke bis spät in die Nacht hinein gelesen. Am Morgen liegt dann vielleicht Schnee?
Ines Lauffer, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt