Zum Buch:
Wölfe ums Schloss ist ein wiederentdeckter Kinderbuchklassiker aus dem Jahr 1962, der schon Generationen von LeserInnen begeistert hat. Joan Aiken, den meisten LeserInnen vielleicht nur noch vage bekannt, war eine Vielschreiberin. Über 100 Romane für Kinder und Erwachsene hat sie verfasst, darunter die 12-teilige Reihe um die Wölfe von Willoughby Hall. Der Atlantis Verlag hat den ersten Teil der Reihe, passend zur Weihnachtszeit, nun in einer Neuauflage herausgebracht.
Ein fiktives England im 19 Jahrhundert, Wölfe streichen durch das Land und bedrohen Mensch und Tier. Die Cousinen Bonnie und Sylvia werden von Bonnies Eltern, die sich auf eine lange Seereise begeben, allein auf Schloss Willoughby in der Obhut einer entfernten Verwandten, der strengen Kinderfrau Mrs Slighcarp, zurückgelassen. Wölfe umlagern das Schloss, aber die Mädchen müssen sehr bald erkennen, dass die wahre Bedrohung nicht von außen kommt, sondern von innen, in Person von Mrs Slighcarp. Besonders die selbstbewusste Bonnie wird mehrfach Opfer ihrer Boshaftigkeit. Als Bonnies Eltern bei einem Schiffbruch ums Leben kommen, hat das behütete Leben der Mädchen ein jähes Ende. Mrs Slighcarp, jetzt Erbin von Willoughby Hall, schickt Bonnie und Sylvia in das berüchtigte Waisenhaus von Mrs. Brisket. Das Leben im Waisenhaus ist aber so grauenvoll, dass die beiden Mädchen zu fliehen beschließen. Der Gänsejunge Simon hilft ihnen dabei, und zu dritt begeben sie sich auf die gefährliche Reise nach London, wo sie sich von einer alten Tante Hilfe erhoffen. Aber werden sie es schaffen jemals wieder zurück nach Willoughby Hall zu kommen?
Wölfe ums Schloss ist ein typisch englischer Kinderbuchklassiker mit Happy End, der sich bestens zum Vorlesen an kalten Winterabenden eignet. Allen, die der ewigen Wiederholung des Kleinen Lords zur Weihnachtszeit überdrüssig sind oder Dickens Weihnachtsgeschichte eine Alternative hinzufügen möchten, sei dieses Buch von Joan Aiken dringend ans Herz gelegt.
Andrea Schulz, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt