Zum Buch:
Dieses Buch ist ziemlich ungewöhnlich. Die 16jährige Ich-Erzählerin Maia erzählt in Tagebuchform von dem, was sie alles bewegt. Sie muss schon ganz schön viel Verantwortung übernehmen, muss sich um ihre kleinen Schwestern kümmern, da ihre alleinerziehende Mutter viel arbeitet und wenig zu Hause ist. Oft ist das Geld knapp, und deswegen jobbt Maia in einer Smoothie-Bar, oder, wie sie es nennt: im Saftladen. Maia hat Kleidergröße 42, was schon dazu geführt hat, dass sie »Fettarsch« genannt wird. Das macht sie wütend. Außerdem ist gerade Oma Gerlinde gestorben. Oma Gerlinde war eine alte Dame, die sich ein bisschen um Maias Familie gekümmert hat und so für alle wie eine richtige Oma war. Mit dieser Trauer muss die Familie auch erst mal fertig werden. Und dann ist da natürlich auch noch die Schule. Zum Glück hat sie zwei gute Freund*innen, die immer zu ihr halten und denen sie sich immer anvertrauen kann. Maias Leben ist ziemlich anstrengend. Doch vielleicht wendet sich doch noch alles zum Guten, als sie eine Anzeige für einen graphischen Beitrag in einer Frauenzeitschrift liest? Sie liebt das Zeichnen, und das könnte ihre Chance sein, endlich etwas aus ihrem Talent zu machen. Außerdem könnte Maia mit diesem Honorar sogar ihre Stelle im Saftladen kündigen.
Ich finde das Buch so super, weil es so authentisch geschrieben ist. Der Text ist von Hand gelettert, und durch die verschiedenen Schriftgrößen und -arten hatte ich das Gefühl, tatsächlich in einem Tagebuch zu lesen (zum Beispiel hat das Buch auch gar keine Seitenzahlen). Die tollen Illustrationen von Anna Gusella verstärken diesen Effekt. Man taucht sofort ein und wird mitgerissen. Ein trauriges Buch, aber auch ein lustiges Buch, auf jeden Fall ein tolles Buch für alle ab 15 Jahren.
Johann Waechter, 15 Jahre