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Kaltes Licht

Autor
Disher, Garry

Kaltes Licht

Untertitel
Kriminalroman. Aus dem Englischen von Peter Torberg
Beschreibung

Als im Oktober südlich von Melbourne auf der Jagd nach einer Giftschlange unter einer Betonplatte ein Toter gefunden wird, hat der ausgegrabene Ermordete bei den Ermittlern gleich seinen Spitznamen weg: Künftig wird von Altmeister Sergeant Alan Auhl und seiner jungen Kollegin Claire Pascal nach dem Mörder des Plattenmanns gefahndet. Aber wie im echten Leben ist das nicht der einzige ungelöste Fall, der Auhl auf Trab hält. Disher zeigt sich wieder in Bestform mit einem Ermittler, der alt genug ist, um zu wissen, wo man im Legalen nicht weiterkommt und clever genug, um nötigenfalls auch unbemerkt auf die andere Seite zu wechseln.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Unionsverlag, 2019
Seiten
320
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-293-00550-1
Preis
22,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Garry Disher, geboren 1949, wuchs im ländlichen Südaustralien auf. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten, Kriminalromane und Kinderbücher. Seine Bücher wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der wichtigste australische Krimipreis, der Ned Kelly Award, dreimal der Deutsche Krimipreis sowie eine Nominierung für den Booker Prize. Garry Disher lebt an der Südküste von Australien in der Nähe von Melbourne.

Zum Buch:

Als im Oktober südlich von Melbourne auf der Jagd nach einer Giftschlange unter einer Betonplatte ein Toter gefunden wird, hat der ausgegrabene Ermordete bei den Ermittlern gleich seinen Spitznamen weg: Künftig wird von Altmeister Sergeant Alan Auhl und seiner jungen Kollegin Claire Pascal nach dem Mörder des Plattenmanns gefahndet. Aber wie im echten Leben ist das nicht der einzige ungelöste Fall, der Auhl auf Trab hält. Disher zeigt sich wieder in Bestform mit einem Ermittler, der alt genug ist, um zu wissen, wo man im Legalen nicht weiterkommt und clever genug, um nötigenfalls auch unbemerkt auf die andere Seite zu wechseln.

Eigentlich ist Sergeant Alan Auhl längst pensioniert. Dass man ihn in die Abteilung für ungelöste Fälle zurückbeordert hat, ist ein Ärgernis für seine beiden jungen Kollegen, die ihn mit Rollatorwitzen aus der Reserve zu locken versuchen – völlig vergeblich.

Was Auhl viel mehr anfixt, sind alte Fälle, die er nicht aus dem Kopf bekommt, bevor er den Angehörigen nicht die Antworten geben kann, auf die sie seit Jahren warten. Wie die Sache mit John Elphick, der 2011 auf seiner Farm mit Schädelfrakturen tot aufgefunden worden ist. Oder dieser Chirurg, der seine erste und seine zweite Ehefrau umgebracht hat – da ist sich Auhl sicher, obwohl man ihm nie etwas nachweisen konnte – und der jetzt unverfroren genug ist, seine dritte Ehefrau zu beschuldigen, seine Freundin ermordet zu haben. Er sei der nächste auf ihrer Liste.

Auhl ermittelt so unkonventionell wie er lebt: in einem alten Haus in Wohngemeinschaft mit seiner studierenden Tochter. Für Liz, seine Exfrau, gibt es auch ein Zimmer. Der Rest ist vermietet an Leute, die ein Bleibe brauchen wie Neve Fanning und ihre Tochter Pia, beide geflohen vor dem Familienvater Lloyd, einem gut gekleideten Rohling, dem so ziemlich alles zuzutrauen ist.

Das klingt nach vielen parallel laufenden Geschichten. Bei Disher aber wird daraus ein perfektes engmaschiges Gewebe, das nah an den Status quo der australischen Gesellschaft heranreicht und bisweilen von der Lösung des einen oder anderen Falles abzulenken scheint. Tatsächlich sind es aber genau diese gesellschaftlichen Hintergründe, die aus Alan Auhls kalten Fällen absolut heiße Themen machen.

Susanne Rikl, München