Zum Buch:
Hawaii 2018: Besonders begeistert ist die 15-jährige Carima nicht gerade, als ihre Mutter ihr im Urlaub einen Ausflug in die Tiefsee ankündigt. Aber dann lernt sie Leon kennen, der mit 16 schon seit mehreren Jahren flüssigkeitsbeatmet in 1000 Metern Tiefe für den Konzern ARAC auf der Suche nach Mangankrusten taucht. Dass Leon und seine Partnerin, die Krake Lucy, gerade einer Todeszone entkommen sind, behält der junge Taucher zunächst einmal für sich. Doch als sich die Ereignisse überschlagen und Leon in ganz andere Gefahren gerät, ist er plötzlich auf Carimas Hilfe angewiesen.
Ein Abenteuerroman vom Feinsten, bei dem ich zum ersten Mal nachvollziehen konnte, dass der Verlag keine Altersbegrenzung angibt. Meine Tochter hat das Buch mit 12 Jahren verschlungen, ich auch, mit Mitte vierzig, es ist einfach absolut spannend. Leon und Carima sind so lebendig, so total nah an allem, was einen als Jugendliche(n) bewegt. Mich hat das Flüssigkeitstauchen fasziniert, das schon seit 1961 erforscht wird. Zugegeben: Ich liebe Tauchen, auch wenn ich schon lange nicht mehr auf 40 Meter war. Dass Brandis (Jugendbuchautorin) und Ziemek (Biologe) passionierte Taucher sind, spürt man. Dieser Leon, dem das Meer mehr Heimat ist als die Welt da oben, der sich für alles, was im Meer geschieht, verantwortlich fühlt, weil es ein bisschen sein Meer ist, so eine Figur kann nur aus dem Herzen von jemandem wachsen, der die Welt unter Wasser liebt. Wenn man zum ersten Mal abtaucht, ist das so, als würde man wieder zum Kind: Man darf eine absolut neue Welt entdecken und fühlt sich den Lebewesen des Meeres in keiner Weise überlegen, eher im Gegenteil – ein unglaubliches Geschenk! Diese Welt möchte man schützen. Raubbau an den Rohstoffen unserer Erde und dessen weltweite politische Verharmlosung ist noch eines von den vielen spannenden Themen in diesem Buch. Ach ja, und auf Empfehlung meiner Tochter möchte ich noch hinzufügen, dass die Chancen für Carima und Leon, mehr als nur gute Freunde zu werden, nicht unbedingt schlecht stehen.
Susanne Rikl, München