Zum Buch:
Der sechsjährige Ich-Erzähler ist der beste Sänger der Welt, das findet auf jeden Fall sein kleiner Bruder, dem er am allerliebsten vorsingt. Dem fliegen auch mal vor Lachen die Socken von den Füßen, wenn sein Bruder das selbstgedichtete Liedchen singt, dass auf FURZ endet.
Doch dann soll er bei der Schulaufführung auftreten, und das ist dann doch etwas ganz anderes. Alle Eltern, Omas, Opas werden da sein, und auf einer richtigen Bühne mit Schweinwerfern und Vorhang soll das ganze stattfinden. Die Lehrerin, die um seine Ängste weiß, gibt ihm nur eine ganz kleine Rolle, den Schlusssatz am Ende soll er sprechen, und danach gibt’s auch gleich Kuchen für alle. Auch das mit dem Kostüm ist nicht so einfach – am Ende muss er nehmen, was übrigbleibt: den Maulwurfsanzug.
Je näher die Aufführung rückt, desto mehr steigen Aufregung und Lampenfieber. Natürlich geht dann auch noch die Generalprobe gründlich schief, weil unser Held viel zu leise und zu schnell redet, und die schlaflose Nacht ist vorprogrammiert: Mit Torten werfende Eltern und eine wegen ihm arbeitslos gewordene Lehrerin bevölkern seine Albträume.
Als die Aufführung endlich losgeht, machen die anderen Kinder alles richtig, nur der kleine Maulwurf kann sich überhaupt nicht mehr an seinen Satz erinnern. Da hilft nur eins: sich in der Garderobe verstecken und warten bis alles rum ist. Doch da findet ihn sein größter Fan und sagt: „Der beste auf der Welt. Singen, singen!“ Und irgendwie ist der große Bruder auf einmal sauer auf sich selbst, weil er sich nicht traut und weil er alles verpassen wird … Arm in Arm gehen der Maulwurf und sein kleiner Bruder auf die Bühne, gerade noch rechtzeitig für den Schlusssatz, der bravourös vorgetragen wird. Und weil es so schön ist und weil er sich auf einmal vom großen Monster freigelassen fühlt, kommt auch noch das selbstgedichtete Liedchen hinterher, das, das auf FURZ endet.
Beim Betrachten dieses wunderbaren Bilderbuches fällt garantiert jedem (und nicht nur den Kindern) eine ähnliche Geschichte ein, in der man vor Schüchternheit am liebsten im Boden versunken bzw. in der Garderobe verschwunden wäre. Ulf Nilsson hat die Geschichte mit sehr viel Humor erzählt, und die Bilder von Eva Eriksson sind, wie immer, wunderschön.
Bettina Raue, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt