Zum Buch:
Kommissar Berndorf, der in allen drei Krimis im Zentrum der Handlung steht, läßt sich pensionieren, will endlich aussteigen. Aber ein Abschiedsbrief eines Selbstmörders läßt ihm keine Ruhe und veranlaßt ihn noch einmal zu Ermittlungen, die ins Jahr 1972 zurückführen. Damals, in den bleiernen Monaten der RAF-Hysterie, wurde unter Berndorfs Einsatzleitung in Mannheim ein Unschuldiger erschossen. Berndorf ermittelt privat und zunächst unwillig. In Heidelberg, Mannheim und schließlich im Elsaß geht er den Lebensfäden einer Hand voll Menschen nach. Die verschiedenen Biographien spiegeln die Veränderungen der Republik wider. Auch seine eigene Geschichte, ein Liebessommer vor fast dreißig Jahren, holt ihn bei seinen Recherchen wieder ein. Ulrich Ritzel, langjähriger Journalist, schrieb als Chefreporter bis 1998 über Gerichtsfälle und Politik in Ulm. 1999 gelang ihm mit seinem ersten Berndorf-Roman ein riesiger Erfolg. Für seinen zweiten Roman bekam er sogar den Deutschen Krimi-Preis 2000. Berndorf, ein Kommissar, ein linker sogar, ein grundsympathischer Wahrheitssucher, und seine vertraute Kollegin, die Frauen liebt, ein bißchen an Lena Odenthal, die Tatortkommissarin, erinnert, sind wunderbare Identifikationsfiguren, die die Lektüre so richtig rund machen. Zudem, das ist heute nicht ganz unwichtig, erscheinen die drei Bände beim Libelle Verlag, einem kleinen unabhängigen Verlag, der, trotz sicherlich ständiger Existenznot, immer anspruchsvolle Literatur publiziert hat. Ursula Maria Ott, Georg Büchner Buchladen, Darmstadt.