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Autor
Opratko, Benjamin

Hegemonie

Untertitel
Politische Theorie nach Antonio Gramsci
Beschreibung

„Hegemonie“. Die Bücherregale in unserem Laden beginnen zu surren. Eine Anrufung. Nur das Wort „Diskurs“ zeitigt einen ähnlichen Effekt. Im Innern, so das Versprechen all jener Publikationen, geht es unbedingt kritisch zu und irgendwie auch im Sinne Antonio Gramscis.

Benjamin Opratkos Einladung in den Steinbruch von Antonio Gramscis „Gefängnisheften“ bin ich dennoch gerne gefolgt: Denn es werden nicht nur zentrale Thesen und der politisch-historische Entstehungskontext vorgestellt, sondern auch Unklarheiten, Widersprüchlichkeiten und Interpretationsspielräume souverän diskutiert.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Verlag Westfälisches Dampfboot, 2012
Format
Kartoniert
Seiten
200 Seiten
ISBN/EAN
9783896916815
Preis
19,90 EUR

Zum Buch:

„Hegemonie“. Die Bücherregale in unserem Laden beginnen zu surren. Eine Anrufung. Nur das Wort „Diskurs“ zeitigt einen ähnlichen Effekt. Ja, so ist das mit diesen buzzwords, die disziplinübergreifend Buchtitel und -rücken dekorieren. Im Innern, so das Versprechen all jener Publikationen, geht es unbedingt kritisch zu und irgendwie auch im Sinne Antonio Gramscis.

Benjamin Opratkos Einladung in den Steinbruch von Antonio Gramscis „Gefängnisheften“ bin ich dennoch gerne gefolgt: Denn es werden nicht nur zentrale Thesen und der politisch-historische Entstehungskontext vorgestellt, sondern auch Unklarheiten, Widersprüchlichkeiten und Interpretationsspielräume souverän diskutiert. Die „Verständigungsarbeit“, die er auf 200 Seiten leistet, zeichnet sich durch eine profunde Kenntnis des Werks Gramscis sowie seiner Rezeption aus.

Mit Gramsci geht es über Gramsci hinaus – Opratko leuchtet die neueren Metamorphosen dieses schillernden Begriffs analytisch scharf und dicht aus: Hier finden Ansätze aus der sogenannten neogramscianischen Internationalen Politischen Ökonomie von Robert Cox und Stephen Gill ebenso Berücksichtigung wie die Diskurs(!)- und Hegemonietheorie von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe und die zugegebenermaßen etwas hermetisch anmutende, wissenschaftstheoretisch informierte Spielart des „Critical Realism“ von Roy Bhaskar. Der Band wird abgerundet mit einem knappen Ausblick sowie einer kommentierten Lektüreliste.
Benjamin Opratkos „Hegemonie“ ist als Teil der Buchreihe „Einstiege“ im Verlag „Westfälisches Dampfboot“ erschienen. Und das zu Recht: Das Buch reiht sich nahtlos ein in die kondensierten und verständlichen Einführungen wie sie beispielsweise bereits Jürgen Ritsert (Ideologie), Christine Resch und Heinz Steinert (Kapitalismus / Kulturindustrie) geliefert haben.

Danke, Benjamin Opratko, für den ausgezeichneten Einstieg! Möge der Band durch eine breite Rezeption für viele Ähnliches leisten…

Michael Müller, Karl Marx Buchhandlung