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Autor
Orsenna, Érik

Lob des Golfstroms

Untertitel
Aus dem Französischen von Annette Lallemand
Beschreibung

Eine abenteuerliche Reise, eine Jagd, dem gewaltigen Golfstrom hinterher. Was Éric Orsenna dabei erlebt hat, liest sich wie eine stellenweise etwas unsanfte Liebeserklärung. Etwas ganz Besonderes

Verlag
Beck, 2006
Format
Gebunden
Seiten
239 Seiten
ISBN/EAN
978-3-406-54829-1
Preis
17,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

In diesem Buch begibt sich Érik Orsenna auf eine ungewöhnliche Entdeckungsreise: Er möchte dem Freund seiner Kindheit, dem Golfstrom, seine Geheimnisse entwinden und auch den anderen großen Meeresströmungen nachspüren. Die Reise führt ihn von den sonnigen Küsten Floridas zum Kap Hatteras, wo der Golfstrom seine verheerende Kraft entfaltet, von den üppigen Gärten Schottlands zum Malstrom, der vor der Küste Norwegens tobt. Dabei begegnen wir den verschiedensten Menschen, die alle ihre eigenen Geschichten erzählen: Seeleuten, Admiralen und Meeresforschern; Benjamin Franklin, der den Golfstrom zeichnen ließ; seefahrenden Entdeckern; und Schriftstellern, die sich von den großen Strömungen inspirieren ließen: Jules Verne, George Orwell, Edgar Allen Poe. Von Abenteuerlust und Wissensdurst getrieben, entlockt Orsenna seinen Gewährsleuten nach und nach auch eine Biographie seines geliebten Golfstroms

Zum Buch:

In der Gegend der Bahamainseln entsteht aus der Vereinigung von Floridastrom und Antillenstrom ein bis zu 150 km breites Band, ein gigantischer Kanal, tief unter der Wasseroberfläche, der entlang der amerikanischen Ostseeküste bis hinauf nach Neufundland rast, dort eine weit ausholende Kurve beschreibt und sich weiter Richtung Europa bewegt. Der Golfstrom. An der Ostküste, am Kap Hatteras, sorgt der Strom für so verheerende, immer wiederkehrende Stürme, daß die Küstenmenschen ihnen vor Zeiten schon Namen gegeben hatten. Wohingegen er in Cornwall, im Südwesten Englands, eine üppige, subtropische Gartenlandschaften entstehen läßt und uns hier in Mitteleuropa mit mildem Klima versorgt. Éric Orsenna ist in der Bretagne aufgewaschen, seit seiner Kindheit hat der Golfstrom ihn begleitet, bis er ihn dann schließlich zu studieren begann; er wurde Segler, wurde Weltenbummler, wie er selbst sich ausdrückt, er verfolgte den Strom, reiste ihm quasi hinterher. Auf seinem Weg wurde er bei „den Gelehrten und den Orten vorstellig“, traf Seeleute, Forscher und norwegische Cafébesitzer. Orsenna läßt auf seiner Reise nichts aus und läßt sich auch von Rückschlägen nicht beeindrucken, und all das verpackt er in ein absolut lesenswertes kleines Buch, erzählt dabei ebenso lehrreich wie amüsant. Lob des Golfstroms beginnt mit einer ebenso schlichten wie interessanten Frage: Warum eigentlich bewegt sich das Meer? … Okay, schon gut. So spontan geht das nicht, ich weiß. Ist mir auch passiert. Orsenna dagegen geht bei seiner Suche so weit, daß er z.B. einmal darauf besteht, bei schlimmsten Unwettern einen Inseltörn zu unternehmen. „Er ist Schriftsteller.“ „Na, und?“ „Er sammelt Strömungen.“ „Aha.“ „Er will zum Fromveur.“ „Zu gefährlich.“ Fromveur wird Orsenna nie erreichen, der Seegang war dann doch zu hoch. Dennoch wird er am Ende einigen Fragen mehr eine ebenso verständliche wie kurzweilige Antwort gegenüberstellen, und man kann sich nur zu leicht denken, wie viel Freude dieses Buch dem Autor beschert haben muß. Autorenportrait: Éric Orsenna, geb. 1947, studierte Politikwissenschaft und Philosophie, war Prof. für Wirtschaftswissenschaft und Leiter eines Literaturverlages in Paris. Für seine Romane erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Prix Goncourt. Axel Vits, Der andere Buchladen Köln