Zum Buch:
Große Schwester zu sein, ist nicht lustig. Besonders wenn der kleine Bruder aussieht wie ein Äffchen, entweder isst oder brüllt und zu alldem auch noch stinkt. Was aber am schlimmsten ist: Bei Mama und Papa dreht sich alles nur noch um dieses neue Baby, scheinbar haben sie ihr großes Kind einfach vergessen. Mama hört noch nicht mal wirklich zu, als das Mädchen den Rucksack packt, um fortzugehen. So eine Ungerechtigkeit! Da hilft nur eins: sich eine neue Familie suchen. Aber wie soll die Familie sein? Auf jeden Fall ohne kleinen Äffchen-Bruder, aber dafür mit einem großen Haus und mindestens einem Chauffeur. Und wo findet man eine neue Familie? Am besten, man stellt sich in einer Kiste auf die Straße, schreibt darauf mit der schönsten Handschrift, denn man will ja Eindruck machen: Kind zu verschenken! und wartet, bis die richtige Person vorbeikommt. Aber man sollte schon sehr wählerisch sein. Anstatt einer neuen Familie kommen aber zunächst einmal ein Hund, eine Katze und eine Schildkröte, die ebenfalls ein neues Zuhause suchen. Auch sie träumen vom freundlichen Herrchen und liebevollen Frauchen und Geborgenheit. Sie beschließen gemeinsam, auf ihr Glück zu warten. Nach und nach finden alle ihr perfektes Zuhause, und auch das Mädchen wird von einer sehr netten Familie, die ihr sehr bekannt ist, mitgenommen und wird am Ende ganz freiwillig zur großen Schwester des kleinen Äffchens.
Eine humorvolle Geschichte über Eifersucht und die Schwierigkeiten des Geschwisterdaseins aus der Sicht eines selbstbewussten Mädchens. Die comicartigen, sehr witzigen Illustrationen, die sich wie zu einem kleinen Film zusammenfügen, ergänzen den Text wunderbar. Ein neues Highlight in der Reihe der Erstlesebücher aus dem Moritz Verlag.
Kind zu verschenken! ist in Japan seit 30 Jahren ein Klassiker der Erstleseliteratur. Zum Selberlesen ab 6 und zum Vorlesen ab 4, nicht nur für Kinder, die mit dem Geschwister- und Familien-Dasein vielleicht manchmal ebenso hadern wie unsere kleine Protagonistin.
Andrea Schulz, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt