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Autor
Hohler, Franz

Die Nacht des Kometen

Untertitel
Illustrationen; Kathrin Schärer. Ab 10 Jahre
Beschreibung

Weihnachten ist magisch. Das erfahren auch Jona und Mona in der Weihnachtserzählung von Franz Hohler, in der ein Komet Raum und Zeit durcheinander bringt. Die Geschichte beginnt im Sommerurlaub in den Bergen, doch als die beiden Geschwister auf ihrem Lieblingsplatz nach dem Stern Ausschau halten finden sie sich plötzlich mitten in der Wüste wieder. Eine etwas andere Erzählung von der Heiligen Nacht und ein Loblied auf den Glauben an das Phantastische.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Hanser Verag, 2015
Format
Gebunden
Seiten
128 Seiten
ISBN/EAN
978-3-446-24927-1
Preis
14,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Franz Hohler, 1943 geboren, zählt zu den großen Schweizer Autoren der Gegenwart und arbeitet in Zürich als Schriftsteller, Solokabarettist, Satiriker und Liedermacher. Seine Kinderbücher wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Prix Enfantasie in seinem Heimatland. Bei Hanser erschienen zuletzt die Neuauflage von Wenn ich mir etwas wünschen könnte (2008), Das große Buch (2009, illustriert von Nikolaus Heidelbach) und Es war einmal ein Igel (2011, illustriert von Kathrin Schärer). 2015 folgte das ebenfalls von Kathrin Schärer illustrierte Kinderbuch Die Nacht des Kometen.

Zum Buch:

Jona und Mona sind mit ihren Eltern wie jedes Jahr in den Sommerferien auf einer kleinen Hütte in den Bergen. Dort gibt es viele interessante Dinge zu erleben. Schweine füttern, Steinfiguren bauen, Bergwanderungen. Aber der absolute Lieblingsplatz der Beiden ist der Kamelfelsen. Und diese Mal gibt es noch eine Besonderheit: in der Nacht soll ein Komet am Himmel auftauchen. Natürlich ist an Schlafen nicht zu denken! Gerüstet mit Rucksack und Picknickdecke erwarten die Beiden das nächtliche Schauspiel… und sind plötzlich verschwunden. Samuel, der alte Senn von der Alm, glaubt zu wissen was passiert ist: immer wenn der Komet auftaucht gibt es einen Riss in der Zeit. Und tatsächlich finden sich Jona und Mona plötzlich in der Vergangenheit wieder. Ihr Kamelfelsen ist lebendig geworden, genau wie die von ihnen aus Stein erbauten Römer. Nachdem sie mitten in der Wüste auf die schwangere Mirjam und ihren Mann Jusuf stoßen und sie in ein kleines Dorf gelangen beginnt ihr großes Abenteuer. Der Schweizer Autor Franz Hohler erzählt voller Spannung von einer Reise in ein fernes Land, wo die Menschen die Kinder wegen ihrer seltsamen Kleindung und ihrer Taschenlampe bestaunen und eine andere Sprache sprechen. Aramäisch, wie sie viel später herausfinden.
Gerade diese Szenen, die die Weihnachtsgeschichte in neuem Licht erscheinen lassen, machen den Reiz der Erzählung aus. Franz Hohler gelingt ist, unterstützt mit den Illustrationen von Kathrin Schärer, die allbekannte Erzählung von der Geburt Jesu erfahrbar zu machen. Denn bei allem Feingefühl für das Magische und Unglaubhafte legt Hohler doch sehr großen Wert darauf, auf kindgerechte Weise ein glaubhaftes Gefühl für die Historizität des Geschehens zu vermitteln. Hohler gelingt es die Geschichte vom Mythischen und vom Kitsch frei zu halten. Von stiller und heiliger Nacht ist bei ihm nichts zu spüren, denn schließlich wechseln sich vor dem Stall Ochse und Esel, die Engel und die drei Könige mit ihrem Besuchen ab. Und zwischendurch schreit auch noch ein Neugeborenes. Was in dieser Erzählung dafür aber umso deutlicher hervortritt, ist die Begeisterung für das Miteinander. Franz Hohlers Erzählung schwingt die deutliche Aufforderung mit, die Welt mit anderen Augen, mit Kinderaugen, zu sehen. Denn diese zeichnen sich durch Aufmerksamkeit für das Wunderbare aus. Eine Abenteuergeschichte von einer ganz besonderen Nacht.

Theresa Mayer, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt