Zum Buch:
Wer will schon gerne hinter Gittern leben? Kein Tier würde sich das wünschen, das weiß doch jedes Kind. Dann lassen wir die Tiere am besten gleich frei, oder? Wie ein Kind das machen kann? Einfach umblättern und dann – staunen!
Das Tigerjunge sieht so vergnügt aus, wenn es mit dem Schwanz seiner Mama spielt. Und so erschrocken, wenn es vor dem Sofa als dekoratives Tigerfell liegt. Worum es hier geht, begreift man sofort – auch ohne Worte. Mit dem einfachen, aber genialen Einfall einer transparenten Seite, die das rechte oder linke Bild ergänzt, liegt der Fuchs schlafend im Wald oder eben nur noch als Fell um den Hals einer perlenkettengeschmückten Dame. So reduziert und gerade deshalb grafisch spannend die Bilder sind, so einfach sind die Aussagen und regen trotzdem zum Blättern, zum Spielen und Entdecken an. Dazu kommen die feinen Details, die erst beim zweiten Blick auffallen: Bildelemente, die sich rechts und links wiederholen, Zitate, Andeutungen, die auch Erwachsene noch mal vor und zurück blättern lassen. Wie war das noch mal?
Das fängt schon beim Vorsatzpapier an und hört auch mit der letzten Seite nicht auf. Aber das Allerschönste an diesem Buch ist das Gefühl, alle Tiere freilassen zu können, indem man einfach nur eine Seite wendet! Eine simple Anleitung, auch im Leben mal in die andere Richtung zu denken. Damit kann man gar nicht früh genug anfangen …
Susanne Rikl, München