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Autor
Rivière, Jacques

Der Deutsche

Untertitel
Erinnerungen und Betrachtungen eines Kriegsgefangenen. Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Daniele Raffaele Gambone
Beschreibung

Seit seinem Erscheinen ein Inbegriff des französischen Blicks auf den Nachbarn, tiefschürfend und geistvoll ablehnend: 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges gibt es nun die erste deutsche Übersetzung dieses psychologischen Portraits des deutschen Charakters aus der Feder eines der bedeutendsten Intellektuellen Frankreichs vom Beginn des 20. Jahrhunderts.

Jacques Rivière, eine fast mythische Figur der französischen Kultur, machte unter anderem Marcel Proust berühmt und die „Nouvelle Revue Française“ zur bedeutendsten Zeitschrift Frankreichs. Sein Tagebuch aus der Kriegsgefangenschaft in Deutschland von 1914 bis 1917 wurde zur Grundlage seiner nun erstmals auf Deutsch vorliegenden Analyse „L’Allemand“: deutsche Typen, deutsches Benehmen, deutsches Denken und deutsche Unheimlichkeiten, gesehen mit den Augen eines ebenso klugen wie emotionalen Beobachters. Seit dem Erscheinen 1918 prägte „L’Allemand“ in Frankreich intensiv das Bild vom Menschen jenseits des Rheins. Aber die scharfe, kontrastierende antideutsche Studie zielte keineswegs auf irrationalen Haß; für Rivière gab es nur eine Konsequenz: den notwendigen deutsch-französischen Dialog.
(Klappentext)

Verlag
Lilienfeld Verlag, 2014
Format
Gebunden
Seiten
240 Seiten
ISBN/EAN
978-3-940357-12-0
Preis
19,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Jacques Rivière, 1886 in Bordeaux geboren, gehörte zusammen mit seinem Freund und Schwager Henri Alain-Fournier zu den Wegbereitern der Moderne in Frankreich. Seit 1912 war Rivière Redakteur der drei Jahre zuvor gegründeten „Nouvelle Revue Française“, nach dem Krieg brachte er sie von 1919 an zu neuem Glanz. Ohne sich grundlegend von seiner sehr kritischen Studie „Der Deutsche“ von 1918 distanzieren zu müssen, widmete er sich Anfang der zwanziger Jahre der deutsch-französischen Aussöhnung im Rahmen einer gemeinsamen europäischen Ordnung. Rivière wurde besonders als Essayist sehr geschätzt, und zu seinen Freunden und Verehrern gehörten unter anderem Marcel Proust, T. S. Eliot, André Gide, Antonin Artaud und Hugo von Hofmannsthal. So ist Jacques Rivière, der bereits 1925 an Typhus starb, bis heute eine Legende aus den Anfangsjahren des aus der „Nouvelle Revue Française“ hervorgegangenen, großen französischen Verlagshauses Gallimard.