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Autor
Poschenrieder, Christoph

Die Welt ist im Kopf

Untertitel
Roman
Beschreibung

Sie möchten einen Spaziergang durch das Venedig des 19. Jahrhunderts machen, wollen wissen, wie die Geheimpolizei zu Metternichs Zeiten arbeitete, würden gerne den Menschen Arthur Schopenhauer kennen lernen und sich von ihm sein maßgebliches Werk “Die Welt als Wille und Vorstellung” in drei kurzen Sätzen erklären lassen? Dann lesen Sie diesen Roman, der Sie wie eine Laterna magica in andere Welten entführt.

Verlag
Diogenes Verlag, 2010
Format
Gebunden
Seiten
341 Seiten
ISBN/EAN
978-3-257-06741-5
Preis
21,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Christoph Poschenrieder, 1964 bei Boston geboren, wohnt in München. Er studierte an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München und setzte sich schon in seiner Magisterarbeit mit Schopenhauer auseinander. Außerdem besuchte er die Journalistenschule an der Columbia University, New York. Seit 1993 arbeitet er als freier Journalist und Autor von Dokumentarfilmen, seit 2001 schreibt er auch Gebrauchsanweisungen für Computersoftware. “Die Welt ist im Kopf” ist sein erster Roman. An einem zweiten arbeitet er bereits.

Zum Buch:

Sie möchten einen Spaziergang durch das Venedig des 19. Jahrhunderts machen, wollen wissen, wie die Geheimpolizei zu Metternichs Zeiten arbeitete, würden gerne den Menschen Arthur Schopenhauer kennen lernen und sich von ihm sein maßgebliches Werk “Die Welt als Wille und Vorstellung” in drei kurzen Sätzen erklären lassen? Dann lesen Sie diesen Roman, der Sie wie eine Laterna magica in andere Welten entführt.  

“Die Bramanen”, so werden sie in den Depeschen der österreichischen Geheimpolizei genannt: Arthur Schopenhauer und sein Reisegefährte Fidelis von Morgenrot. Schopenhauer, schon an der k. k. Zollbarriere Stockerau durch ein Billett Goethes auffällig geworden, das den Philosophen einem gewissen “Lord von Beiron” empfiehlt, hindert zusammen mit jenem Fidelis einen Postillon daran, ein Pferd zu verprügeln, das auf Eis ausgerutscht ist. Nach ihren Beweggründen für dieses auffällige Benehmen befragt, antwortet der jungen Student, sie seien Brahmanen, hatten sie doch auf der Kutschfahrt festgestellt, dass beider liebstes Buch nicht die Bibel, sondern das Oupnek-hat ist, die in Europa erhältliche Ausgabe der Upanischaden. In Venedig angekommen, erhält Schopenhauer einen Kursus in der Kunst des Gondellenkens, verliebt sich in die Glasbläserin Teresa und trägt Goethes Empfehlungsschreiben unbenutzt in seiner linken Westentasche. Als er abreisen muss, weil er als Gläubiger beim Kaufmann Muhl die Reste seines Vermögen einzufordern genötigt ist, ersetzt Schopenhauer Goethes Billett durch Teresas von Hand geschriebene Version eines venezianischen Liebesliedes.  

Diese und viele andere Episoden schildert Poschenrieder mit einer sprachlichen Kunstfertigkeit, die jeden Leser sofort in die Welt Schopenhauers und Byrons katapultiert. Denn vom Lord wird auch erzählt und von Albuin Hochkofler, dem (ausnahmsweise intelligenten) Hilfspolizisten Metternichs, für den die Schrift des unbekannten Philosophen Schopenhauer Anlass ist, sein Leben zu ändern. Das könnte den Leser nach der Lektüre dieses Romans auch locken.

Susanne Rikl, München