Zum Buch:
Als am 22. Juni 1941 die ersten Panzer der Wehrmacht über die deutsch-sowjetischen Grenzen hinweg rollten, begann unter dem Deckmannen „Unternehmen Barbarossa“ ein in seinem Ausmaß bisher nie dagewesener Angriffskrieg, der auch Millionen von Zivilisten das Leben kosten sollte.
Doch wurde unter Hitlers Ägide bereits in den frühen dreißiger Jahren ein Plan entwickelt, der neben der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung auch die gezielte Auslöschung der Kommunisten vorsah. Um die bereits gegen die Juden voreingenommene Stimmung im deutschen Volk noch weiter aufzuheizen, führte die NS-Propaganda eine Vielzahl entsprechender Kampagnen durch und ließ dabei nichts unversucht, gerade die Bolschewisten, oft auch bewusst als „jüdische Bolschewisten“ betitelt, als ein zumindest ebenbürtiges Übel darzustellen. Nur deren völlige Vernichtung, so der allgemeine Tenor, könne ein Überleben des Deutschen Reiches überhaupt gewährleisten.
Um dieser Prämisse noch mehr Gewicht zu verleihen, gastierten beispielsweise bis kurz vor Kriegsbeginn in allen Großstädten zwischen Berlin und München sogenannte antibolschewistische Schauen, die zahlreiche begeisterte Zuschauer anlockten und den Hass auf den Kommunismus noch weiter schürten.
Der Historiker Jochen Hellbeck hat in seinem bestens recherchierten und beeindruckend erkenntnisreichen Buch ein neues Kapitel über die Geschichte des deutsch-sowjetischen Krieges aufgeschlagen und beruft sich dabei auf eine Vielzahl bisher unveröffentlichter Quellen, was die Bedeutung der Sowjetarmee im Kampf gegen den Nationalsozialismus in ein anderes, besser verständliches Licht rückt.
Axel Vits, Köln