Zum Buch:
Orson Welles hat sich getäuscht: Keiner von uns lebt allein und wird allein sterben. Denn auf jedem von uns ist – wie auf einer Insel – eine ganze Population von Mikroben heimisch. Wir tragen de facto einen ganzen Zoo mit uns herum. Der Wissenschaftsjournalist Ed Yong hat über diese Einzeller, deren Erforschung neue Wege in Gentechnologie, Behandlung von Krankheiten, ja sogar im zukünftigen Städtebau eröffnen wird, ein faszinierendes, spannendes und obendrein unterhaltsames Buch geschrieben.
Stellen Sie sich vor, es ist ein paar Minuten vor Mitternacht, die Erde existiert seit bald einem Jahr, uns Menschen gibt es seit ungefähr dreißig Minuten, Einzeller dagegen schon seit März – wieviel mehr an Lebenserfahrung und damit an Methoden zum Lebenserhalt haben sich diese Lebewesen angeeignet! Es ist tatsächlich an der Zeit, allen Arten von Mikroben– Bakterien, Archaea und Eukaryonten – den roten Teppich auszurollen. Denn alles Leben auf der Erde würde ohne diese Einzeller innerhalb weniger Monate sterben. Das wussten Sie nicht, es überrascht Sie? Diesen Moment des Staunens werden Sie bei der Lektüre dieses Buches auf so gut wie jeder Seite erleben. Ob Yong von dem Entdecker der Einzeller erzählt – dem 1632 in Delft geborenen städtischen Beamten und Kurzwarenhändler Antoni Leuwenhoek, der nachts Linsen herstellte, mit denen er durch 270-fache Vergrößerung die ersten Mikroorganismen im Wasser sah – oder von Mikrofeuchtgebieten, die in Zukunft Schimmelbildung in Wohnung verhindern könnten: Yongs Lust am Erkunden der Mikroben und ihres Potentials, unsere Welt zu verändern, steckt in jedem Satz und macht das Buch zu einer absolut spannenden Lektüre.
Erfahren Sie mehr über diese Lebewesen, bei denen der Austausch von Genen zum alltäglichen Überlebensprogramm gehört und deren Vielzahl allein in unserem Darm die uns bekannte Anzahl von Sternen in den bisher erforschten Galaxien übertrifft. Diese grandiose Reise in die Welt der Mikrobiologie stand in Amerika über Wochen auf der New York Times Bestsellerliste.
Susanne Rikl, München