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Autor
Thomae, Jackie

Momente der Klarheit

Untertitel
Roman
Beschreibung

„Hast du schon gehört?“ „Nein – das gibt’s ja nicht!“ „Doch und stell dir vor, sie hat die ganze Zeit nichts geahnt!“ So flüstert es einem entgegen aus Jackie Thomaes vielstimmigen Roman. Die Autorin ist Journalistin und Fernsehautorin. Nach zwei Sachbüchern ist „Momente der Klarheit“ nun ihr Romandebut.

Klar ist zunächst nichts. Zunächst ohne ersichtlichen Zusammenhang werden Menschen präsentiert. Viele von ihnen sind Mitte Dreißig, leben in Berlin, arbeiten irgendwas mit Medien und machen sich Gedanken um Life Style, Beziehung, Status, Selbstverwirklichung. Sie wollen viel: romantische Liebe, Sex, berufliche Erfüllung. Manchmal bekommen sie es und manchmal nicht, aber sie verbinden „Momente der Klarheit“, in denen ihnen allen plötzlich ein Ende deutlich wird, dass sich bereits lange angedeutet hat
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Hanser Berlin, 2015
Format
Gebunden
Seiten
288 Seiten
ISBN/EAN
978-3-446-24943-1
Preis
19,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Jackie Thomae, 1972 in Halle an der Saale geboren, ist Journalistin und Fernsehautorin. Gemeinsam mit Heike Blümner schrieb sie den Bestseller Eine Frau. Ein Buch (2008). Momente der Klarheit ist ihr erster Roman. Sie lebt in Berlin.

Zum Buch:

„Hast du schon gehört?“ „Nein – das gibt’s ja nicht!“ „Doch und stell dir vor, sie hat die ganze Zeit nichts geahnt!“ So flüstert es einem entgegen aus Jackie Thomaes vielstimmigen Roman. Die Autorin ist Journalistin und Fernsehautorin. Nach zwei Sachbüchern ist „Momente der Klarheit“ nun ihr Romandebut.

Klar ist zunächst nichts. Wie in einer Porträtsammlung und zunächst ohne ersichtlichen Zusammenhang werden Menschen präsentiert. Viele von ihnen sind Mitte Dreißig, leben in Berlin, arbeiten irgendwas mit Medien und machen sich Gedanken um Life Style, Beziehung, Status, Selbstverwirklichung. Sie wollen viel: romantische Liebe, Sex, berufliche Erfüllung. Manchmal bekommen sie es und manchmal nicht, aber sie verbinden „Momente der Klarheit“, in denen ihnen allen plötzlich ein Ende deutlich wird, dass sich bereits lange angedeutet hat – das Ende einer Etappe im Leben, mit einem Menschen, einer Situation. Erst nach und nach wird deutlich, wie alle diese Charaktere miteinander in Beziehung stehen. Vergnüglich wird die Lektüre besonders durch Thomaes witzig pointierte Weisheiten über das Leben, die Liebe und das, was einem täglich begegnet.

Engelhardt hat es satt und springt bei einer Party aus dem ersten Stock in den Hof. Seine Freundin Susanne verlässt er dann auch und trauert seiner Ex-Freundin Isabel nach, die ihr Glück bei einem Wiener gefunden hat. Isabel wiederum muss sich mit ihrer schwierigen Schwester Natalie herumschlagen, deren Mann Viktor sie mit Lydia betrogen hat. Lydia ist aber eigentlich mit Reza zusammen, und Rezas Wohnung war es, aus der Engelhardt sprang … Keine Porträtsammlung ist das, sondern ein großes Netzwerk, von dem nach und nach einzelne Knotenpunkte in Nahaufnahme betrachtet werden können. Auch wenn das Buch endlich ist, bleibt dem Leser nach der Lektüre das Gefühl, dass sich dieses Netzwerk bis ins Unendliche fortsetzt und irgendwann auch ihn selbst mit einschließt – als einen von vielen in diesem Gewimmel von Gesichtern und großen Gefühlen, die dann aus der Gesamtperspektive in Relation zur Umgebung ins Mikroskopische schrumpfen. Dieses Spiel mit der Perspektive macht Thomaes Roman zu einer faszinierenden Lektüre.

Alena Heinritz, Mainz