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Autor
Sotscheck, Ralf

Dublin. Eine Stadt in Biographien

Untertitel
MERIAN porträts
Beschreibung

Dublin ist eine Stadt der Rebellen, Literaten und Musiker. Ihre berühmten Bewohner haben Spuren in Geschichte und Identität der Stadt hinterlassen. Mit zwanzig ausgewählten Biographien zeichnet der seit 1985 in Dublin lebende Journalist Sotscheck ein spannendes Bild dieser lebendigen Hafenstadt, das die Zeit von ihrer Gründung im 9. Jahrhundert bis zur Gegenwart umfasst.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Travel House Media, 2012
Format
Gebunden
Seiten
176 Seiten
ISBN/EAN
9783834213631
Preis
16,99 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Ralf Sotscheck, 1954 in Berlin geboren, lebt mit seiner Familie im Dubliner Stadtteil Glasnevin. Seit 1985 England- und Irland-Korrespondent der taz. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt “Christstollen mit Guinness. Eine deutsch-irische Bescherung” (mit Carola Rönneburg). Weitere Titel des Autors bei der Edition Nautilus: Irish Toffee

Zum Buch:

Dublin ist eine Stadt der Rebellen, Literaten und Musiker. Ihre berühmten Bewohner haben Spuren in Geschichte und Identität der Stadt hinterlassen. Mit zwanzig ausgewählten Biographien zeichnet der seit 1985 in Dublin lebende Journalist Sotscheck ein spannendes Bild dieser lebendigen Hafenstadt, das die Zeit von ihrer Gründung im 9. Jahrhundert bis zur Gegenwart umfasst.

Eine neue Stadt kennen zu lernen hat für mich etwas von einem ersten Rendezvous: Erwartung, Vorbereitung und Neugier verleihen den zukünftigen Erlebnissen einen magischen Glanz. Auf Dublin habe ich mich ganz besonders gefreut. Denn eine Stadt, die so viele berühmte Schriftsteller – James Joyce, Jonathan Swift, Bram Stoker, Oscar Wilde, William Butler Yeats, Francis Stuart und Flann O’Brien – und dann auch noch politisch so engagierte, ja revolutionäre Frauen wie Constance Markievicz, Grace Gifford, Mary Robinson und Veronica Guerin hervorgebracht hat, so eine Stadt muss einfach das gewisse Etwas haben. Ralf Sotscheck hat dieses gewisse Etwas in dem Buch über seine Wahlheimat lebendig werden lassen. Wenn man der Krypta von St Michnan’s Church und den dort nicht verwesenden Leichnamen einen Besuch abstattet, kann man erahnen, welche Jugenderlebnisse Bram Stoker neben irischen Überlieferungen zu seinem “Dracula” inspiriert haben mögen. Vielleicht braucht man danach ein Glas Burgunder im Davy Byrne’s – in Anlehnung an Leopold Bloom, die Romanfigur aus James Joyce’ “Ulysses”. Oder man mutet sich noch etwas mehr zu und fährt hinaus zur Great South Wall, zum Poolbeg-Leuchtturm, dem Ort, an dem die Journalistin Veronica Guerin im Juni 1996 zum letzten Mal John Traynor traf, ihren Verbindungsmann zur Drogenmafia, die sie unter Einsatz ihres Lebens bekämpfte. Vielleicht doch lieber ins O’Donoghue’s, dem Pub, in dem sich die Dubliners 1962 kennen lernten und in dem man heute noch ganz spontan irische Volksmusik vom Feinsten zu hören bekommt.

Wer keine Zeit, Lust oder Geld zum Reisen hat: Sotschecks Biographien versetzen einen mühelos vom Sofa mitten in diese Stadt, die sich ihre sprühende Lebenslust und Inspiration über Jahrhunderte erhalten hat.

Susanne Rikl, München