Die Uiguren sind ein Turkvolk mit einer mehr als 1200 Jahre zurückreichenden schriftlichen Tradition und einer reichen Literatur. Seit der offiziellen Einführung der Nationalbezeichnung „Uigure“ in den 1920er Jahren haben sie zudem eine vielseitige moderne Literatur hervorgebracht, deren Blüte wiederum in der Volksrepublik China in der Zeit von Maos Tod (1976) bis etwa 2017 erreicht wurde. Das vorliegende Buch stellt dem deutschen Lesepublikum zum ersten Mal eine Auswahl uigurischer Literatur mit Fokus auf dieser Periode vor. Die direkt aus dem Uigurischen übersetzten Originaltexte werden mit Einführungen und in zahlreichen Anmerkungen wissenschaftlich erläutert und kontextualisiert. Der Titel greift mit den „Spuren“ und dem „Sand“ zwei zentrale, symbolgeladene Motive der uigurischen Gegenwartsliteratur auf. Zugleich lädt das Buch dazu ein, der in aktuellen politisch fokussierten Debatten oft nur am Rande betrachteten kulturellen Gehalt und Reichtum der uigurischen Literatur gleichsam „auf die Spur zu kommen“ und sich so der Denk- und Lebensweise dieses faszinierenden Volks anzunähern. Der Turkologe PD Dr. Michael Reinhard Heß hat umfangreich zur Literatur der Uiguren, Türken, Aserbaidschaner, Baschkiren und anderer Turkvölker wissenschaftlich publiziert. Er forscht derzeit an der Universität Gießen.