«Stella» ist ein Trauerspiel in fünf Akten von Johann Wolfgang von Goethe. Die Erstfassung heißt «Stella. Ein Schauspiel für Liebende in fünf Akten». Goethe beendet die Niederschrift im April 1775. Das Stück wurde am 8. Februar 1776 in Hamburg uraufgeführt und im selben Jahr gedruckt. Die erste Fassung unterscheidet sich von der zweiten im Finale. Zwar sterben Stella und Fernando im Trauerspiel von 1806 nicht den gemeinsamen Liebestod, doch sie verüben – jeder für sich – Selbstmord mit Gift bzw. mit einer Handfeuerwaffe. Vollkommen anders ging die Geschichte noch im Jahr 1775 aus. Der junge Goethe gestattete sich eine polygame Version, die dann den sittenstrengeren Bürgern unter dem Publikum nicht so sehr behagt haben mag: Als der Vorhang fällt, wollen Stella, Cäcilie und Fernando gemeinsam mit Lucie zusammen bleiben nach dem Motto eine Wohnung, ein Bett und ein Grab.