Zum Buch:
„Die Leute sagen immer, Liebe ist ein Gefühl, Liebe ist magisch, Liebe kommt und geht, Liebe kann man nicht erklären“, sagte Bob. „Aber ich glaube, das stimmt nicht. Ich glaube, man kann sich entscheiden, wen man liebt. Und wie man das tut.“ „Aber manchmal verliebt man sich doch auch, obwohl man das vielleicht gar nicht will?“ „Ja“, sagte Bob. „Das passiert. Aber sich verlieben und jemanden lieben, sind zwei unterschiedliche Dinge. Sich verlieben ist wie Drogen zu nehmen. Es ist ein Rausch und irgendwann er vorbei. Jeder Rausch geht irgendwann vorbei. Manchmal ganz schnell, manchmal dauert es ein bisschen. Aber er geht auf jeden Fall vorbei. Ob man jemanden liebt, das kann man entscheiden.”
Die 17-jährige Ari ist wild, abenteuerlustig, neugierig und verletzlich, obwohl sie es noch nicht weiß. Die meiste Zeit ihres Tages verbringt sie eigentlich mit ihren Freunden, und zwar skatend im Park. Bis eines Tages ein einziger Junge, Tom, ihre Welt auf den Kopf stellt. Ari beurteilt ihn auf den ersten Blick als gut skatend, angeberisch, verdammt selbstverliebt und protzig. Er sorgt für ziemlich viel Wirbel unter den Jugendlichen in der Kleinstadt, keiner weiß so recht, was man von ihm halten kann, Ari ist sich jedoch ziemlich sicher, er ist ein ziemlicher Idiot. Aber es passieren so einige lebensverändernde Dinge, die nicht vorhersehbar waren. Doch Veränderung und Wandel sind notwendig, und es beweist sich schlussendlich, dass jeder ziemlich Glück hatte.
Das Buch Kurz vor dem Rand von Eva Rottmann dreht sich um Liebe, aber nicht auf eine dauerhaft romantische, gar schnulzige Art und Weise. Eher durch Erkennen, was Liebe eigentlich für einen selbst bedeutet und wie sie sich ausdrückt. Solche Themen in ein Jugendbuch zu packen ist großartig, man merkt eigentlich erst im Nachhinein, dass man einen Roman über Liebe gelesen hat, was ich persönlich genial finde. Als Jugendlichen lässt es einen etwas über Liebe grübeln, aber in einer guten und nicht in einer wenig erwachsenen Art, wo es nur um Hormone und so etwas geht. Nein, es geht rein um das, was man fühlt. Der Roman bietet ebenfalls Witz und Humor, geschaffen durch schöne Wortspiele und trockene Witze, wenn sich die Freunde aus Spaß gegenseitig dissen. Da das Buch nicht besonders lang ist, hat es einen schönen Spannungsbogen und lässt sich wunderbar flüssig lesen, sodass man nie die Lust am Lesen verliert. Ich habe nach dem Lesen ein sehr zufriedenes Gefühl gespürt, jedoch regt das Buch definitiv zum Nachdenken an. Ein außerordentlich gelungenes Buch, meiner Meinung nach. Ich würde es ab 13 Jahren zum Lesen empfehlen.
Jonathan Klär, 14 Jahre