Zum Buch:
Nino hat keinen Hund. Aber er hätte so gerne einen. Deshalb denkt er sich einfach einen aus. Einen, den er zwar nicht hat, der aber die tollsten Sachen macht. Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Phantasie, gemalt und geschrieben für wilde Kinder und auch für ganz stille.
Klar kann Mama den Hund, den Nino nicht hat, nicht sehen. Und Uroma auch nicht. Selbst wenn er ihr auf den Schoß springt. So mutig ist Ninos Phantasiehund nämlich. Und der Hund mag Lakritzwasser. Was das ist? Das sind Ninos Tränen. Die kommen, wenn er mit Papa telefoniert hat, der so weit weg ist.
Eines Tages ist Ninos Phantasiehund auch weg. Und das ausgerechnet an Ninos Geburtstag. Warum? Weil Nino einen echten Hund geschenkt bekommen hat. Der ist weich. Und lieb. Und gehorsam. Aber er springt nicht auf Uromas Schoß, denn er hat Angst vor ihr. Wie Nino. Das ist nicht schlimm. Wenn Nino jetzt mit Papa telefoniert, kann Ninos Hund nicht hören, was Papa sagt. Das ist ein bisschen schade. Aber auch nicht schlimm. Warum? Das wäre jetzt wirklich zu viel verraten!
Ich habe schon lange kein Bilderbuch mehr angeschaut, bei dem es im Was und Wie so viel zu entdecken gibt -– für Kinder wie für Erwachsene. Kein Wunder, dass Anton van Hertbruggen mit diesen Bildern 2014 den renommierten niederländischen Illustratorenpreis, die “Golden Palet”, gewonnen hat. Zum Text: Der ist lustig, auch dann, wenn es traurig wird. Und das wird es eben manchmal. Wie im echten Leben. Auch bei Kindern.
Susanne Rikl, München