Zum Buch:
Es war einmal ein kleines Krokodil, das konnte Wasser absolut nicht ausstehen. Wenn seine Brüder und Schwestern den ganzen Tag lang lustig im See planschten und mit Schwimmübungen beschäftigt waren, saß es für sich alleine auf einem Baum und guckte zu. Denn auf Bäume zu klettern, das fand das kleine Krokodil richtig toll. Die Geschwister dagegen fanden so was doof, die hüpften lieber vom Sprungbrett, machten dabei Saltos und Seemannsköpper.
Irgendwann war das Krokodil es leid, anders zu sein, also gab es sich einen Ruck, kaufte sich einen knallroten Schwimmreifen. Da war es nun. Im Wasser.
Aber der Schwimmreifen ist dann auch doof. Damit kann man ja nicht Ball spielen – oder tauchen. Die Geschwister sahen sich das eine Weile an. Dann fingen sie an zu lachen. Das Krokodil hatte jetzt ein für alle Mal die Nase voll. Wasser ist kalt. Wasser ist nass. Wasser ist peinlich. Anders sein ist peinlich.
Da kitzelte es ihn in der Nase. Erst nur ganz leicht. Dann stärker. Und stärker. Was dann folgte, war ein gewaltiges Niesen – und ein riesiger Feuerstoß, sodass die anderen große Augen machten. Kein Wunder, dass das Krokodil kein Wasser mochte: Es war ja ein Drache. Und mit dem konnte man viel Spaß zusammen haben, mit dem konnte man sogar fliegen. Anders sein ist völlig okay.
Ich habe mich selten so sehr über ein Kinderbuch gefreut. Die Geschichte ist nicht nur gut, knapp und sehr, sehr witzig erzählt, vor allem sind es die komischen Bilder, die Gemma Merino dazu gezeichnet hat und die zu dem Text so wunderschön trocken passen. Ein cooles kleines Buch. So etwas hätte ich mir früher selber gewünscht.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln