Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Krügel, Mareike

Die Tochter meines Vaters

Untertitel
Roman
Beschreibung

Mareike Krügel legt mit Die Tochter meines Vaters sowohl einen nicht alltäglichen Entwicklungsroman vor, wie eine ergreifendkomische Familiengeschichte. Ihr trockener Sprachwitz wahrt dabei elegant die Distanz zwischen Schwarzem Humor und Empathie.

Verlag
Schöffling, 2005
Format
Gebunden
Seiten
316 Seiten
ISBN/EAN
978-3-89561-073-8
Preis
19,90 EUR

Zum Buch:

Rosta Buchladen

Eine mit viel schwarzem Humor aber zugleich sehr berührend geschriebene Vater-Tochter-Geschichte. Felix eigentlich Felizia wächst in einem Neubauviertel in Kleinulsby bei Eckernförde auf, wo ihre Eltern ein Beerdigungsunternehmen eröffnet haben. Ihr Vater ist Bestatter mit Leib und Seele. Seine Geschäftsphilosophie ist es, unauffällig und diskret aber stets präsent zu sein, so daß F.Lauritzen Bestattungen in das Bewußtsein der Dorbewohner einsickert und seine Nachfolgerin schließlich den Lohn seiner Bemühungen ernten kann, wenn die jungen Familien des Neubauviertels das entsprechende Alter erreicht haben. Daß Felix diese Nachfolgerin ist, wird weder von ihr noch von ihren Eltern angezweifelt. Von klein auf verinnerlicht sie die Prinzipien ihres Vaters und bereitet sich auch dadurch auf ihre Bestimmung vor, in dem sie zufällig gefundene tote Tiere auf einem selbstangelegten versteckten Tierfriedhof würdig bestattet. Ungefähr zwei Jahrzehnte später beerdigt sie immer noch tote Tiere, die ihr als vom Vater geschickt erscheinen. Sie lebt in Kiel und schlägt sich als Tarot-Kartenlegerin durch, auch ein Geschäft, auf das sich die Lehren des Vaters anwenden lassen. Zum ersten Mal im Leben versucht Felizia sich aktiv einen Mann auszusuchen und sich zu verlieben. In ihrem bisherigen Leben hatte sie sich immer den Eltern, Freunden und Liebhabern, die im Gegensatz zu ihr eine wirkliche Leidenschaft haben, angepasst oder war unauffällig ausgewichen. Zunächst greifen die Methoden aus der Frauenzeitschrift des 13-jährigen Nachbarsmädchen, nach denen Felix vorgeht und der Mann Schmidt kann gewonnen werden. Es stellt sich aber heraus, daß Schmidt in einigen Punkten nicht den Vorstellungen entspricht, die Felizia sich gemacht hat. Sie beschließt, Ordnung in ihr Leben zu bringen und macht an einem Tag definitiv mit zwei Männern Schluß. Zuerst zur Übung mit dem langjährigen Gelegenheitsliebhaber Kohlmorgen und dann mit Schmidt. In die Hochstimmung der folgenden Tage auch das Tarot-Geschäft läuft gut kommt der Anruf von Felizias Mutter: Der Vater ist gestorben und Felizia muß die erste und einzige wirkliche Bestattung ihres Lebens vornehmen. Mareike Krügel stellt in ihrem Roman die Passagen aus Felizias gegewärtigem Leben in Kiel neben die Geschichte der Kindheit und Jugend in Kleinulsby, und so erschließt sich dem Leser langsam, warum sich Felix den Ansprüchen des Vaters entziehen mußßte, dieser aber trotzdem immer daran geglaubt hat, daß sie zurückkehren würde.

Rosta Buchladen