Zur Autorin/Zum Autor:
P. Howard ist eigentlich Jenö Rejtö, 1905 in Budapest geboren und 1943 in einem ukrainischen Arbeitslager der Nazis erfroren. In Ungarn zählt P. Howard, der Meister des Katastrophenwitzes zu den beliebtesten Schriftstellern.
Ein Spektakel an Fabulierkunst, eine völlig überspannte Komödie, abgründige Kriminal- und Seefahrerklamotte. In P. Howards doppelbödigen Romanen hat der Wahnsinn Methode.
Ich habe seit langer Zeit nicht mehr solch einen haarsträubenden, brillanten Irrsinn gelesen. Ein Seemann von Welt, ist nichts weniger als ein Meisterwerk der Groteske, eine Ideen- und Bilderflut, in der unnachahmlichen Sprachgewalt P. Howards.
Moment mal. Wer zum Teufel ist P. Howard? Es beginnt mit dem Ende einer wüsten Schlägerei im »Besorger«, einer miesen Spelunke im Hafen von Suez. Der 24jährige Matrose Jimmy Reeperbahn sucht gerade sein Messer. Er findet es im Rücken des Quartiermeisters der »Honolulu Star« steckend, und da Jimmy soeben die halbe Mannschaft k.o. geschlagen hat, bietet der Mann ihm einen Job an, besser gesagt, zwei Jobs. »Können Sie Spanisch?« »Die Namen einiger Vorspeisen, aber das reicht, um mich durchzuschlagen Ich war lange in Barcelona tätig, als Transparent im Schaufenster eines Restaurants.« »Was soll das sein?« »Ich saß im Schaufenster, zwischen Würsten und Fladen, nickte hin und wieder mit dem Kopf, zeigte auf meinen Bauch, darauf folgte ein Grinsen, und das brachte einige Glühbirnen auf meinem Magen zum Leuchten.« »Gute Anstellung.« Jimmy bekommt den Job. Noch in derselben Nacht sticht der Luxusliner mit Richtung Singapur in See. Jetzt arbeitet er tagsüber als José Pombio, der Kellner. Nachts ist er Wilson Hutchins, der Heizer. Er macht kein Auge zu, und damit seine Schläfrigkeit nicht weiter auffällt, mischt er den Gästen Opium ins Essen, so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Mit an Bord befindet sich der angebliche Mr. Irving, sowie dessen ewiger Schatten und Erzieher Mr. Gould. In einer umgedrehten Kiste reist auch ein blinder Passagier mit: Fred Unrat, der schmutzigste Mann der Welt. Dann geschieht ein Mord. Dann verschwindet ein Schrank. Dann taucht ein Geist auf. Und als das Schiff Singapur erreicht, aber lesen Sie selbst. P. Howard werden Sie nur in ausgesucht guten Buchhandlungen finden. Natürlich: bestellen kann jeder, aber es kommt ja auf die Vorauswahl an, was macht denn sonst einen guten Buchladen aus? Und das Tolle ist: diesen September erschient ein weiterer Roman von P. Howard, Ein Seemann und ein Gentleman. Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln