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Autor
Swann, Leonie

Glennkill

Untertitel
Ein Schafskrimi
Beschreibung

Geschichten, in denen Hunde als Detektive fungieren und Mordfälle lösen, sind nichts Neues. Aber traut man Schafen, die allgemein eher als schlichte Gemüter gelten, das auch zu? Bislang nicht, aber Leonie Swann verhilft nun in ihrem Debütroman „Glennkill“ den Wollknäulen zur Ehrenrettung. Eines Morgens findet die Herde an der irischen Küste ihren Schäfer George Glenn tot auf, ein Spaten ragt aus seiner Brust. Die Schafe sind ratlos. Wer hat den Schäfer umgebracht? Und warum? Die Tiere gehen der Sache auf die Spur und da der alte George ihnen oft Bücher, einmal sogar einen Krimi, vorgelesen hat, trifft sie das kriminalistische Problem nicht völlig unvorbereitet.

Verlag
Goldmann Verlag, 2006
Format
Gebunden
Seiten
381 Seiten
ISBN/EAN
978-3-442-30129-4
Preis
17,90 EUR

Zum Buch:

Entsetzt und aufgeregt stehen die Schafe um den toten George herum.„Wer bringt uns jetzt unser Heu?“ ist zunächst die wichtigste Frage. Zum Glück gibt es Miss Maple, das klügste Schaf der Herde, vielleicht das klügste Schaf des irischen Örtchens Glennkill, möglicherweise sogar das klügste Schaf der Welt. „Wollt ihr denn gar nicht wissen, woran er gestorben ist?“ Die anderen sind erstaunt. „Er ist an dem Spaten gestorben. Du hättest das auch nicht überlebt, so ein schweres Eisending mitten durch den Leib.“ Miss Maple kann die anderen davon überzeugen, daß es ihre Pflicht ist, den Fall aufzuklären und der Leser wird mitgerissen in die Gedankenwelt irischer Schafe. Für sie steht fest, nur ein Mensch kommt für den Mord in Frage. Die Anzahl der Verdächtigen geht rapide zurück. Da plötzlich auf der vormals so friedlichen Weide jede Menge Leute auftauchen, haben die Schafe Gelegenheit, sie zu beobachten und genau zuzuhören, was sie erzählen. Die Indiziensammlung und Auswertung der Schafsbeobachtungen würde Scottland Yard in tiefe Verzückung stürzen. „Der Metzger hat zuerst gesprochen. `Schweine!´ hat er gesagt.“ Die Schafe sehen sich erstaunt an. Noch nie waren Schweine auf ihrer Weide gewesen. Zum Glück! (…) „Der Dürre roch seltsam, nach Whiskey und Guinness. Vor allem an den Händen.“ „Er war´s! Er hat sich Whiskey über die Hände gegossen, weil er den Blutgeruch nicht mehr ausgehalten hat!“ Nachdem auf der Weide ein schwarz gekleideter Mann mit steifem Kragen und auffällig langer Nase auftaucht und mit Georges Witwe spricht, scheint es einen Hauptverdächtigen zu geben. „Dieser Herr war es! Er hat George bei sich aufgenommen. Dann ist es passiert. Sie haben sich gestritten, erst mit Worten, dann mit dem Schwert. Nur war gerade kein Schwert da, drum hat er den Spaten genommen. Der Langnasige hat es ja fast zugegeben!“ „Wir müssen harausfinden, wer dieser Herr ist.“ Immer mehr verwirrende Dinge spielen sich auf der Weide ab, nachts schleichen düstere Gestalten um Georges Schäferwagen und ein legendärer verschwundener Widder taucht plötzlich wieder auf. Trotz vieler Missverständnisse kommt die Herde den Geheimnissen der Menschenwelt nach und nach mit Schafslogik auf die Schliche und erlebt dabei ungeahnte Abenteuer: Nächtliche Diskussionen im Heuschuppen, heimliche Expeditionen ins Dorf, weiche Knie, verzweifelter Mut und einen Menge Weiden und Wiederkäuen sind nötig, bis sie endlich auf der richtigen Fährte sind und es ihnen gelingt den Tod ihres Schäfers aufzuklären… Diese Schafe muss man nicht nur gerne haben, man wird fast selbst zu einem!

Silke Bexhöft, autorenbuchhandlung marx&co, Frankfurt/Main