Zur Autorin / Zum Autor:
Jasminka Petrović, 1960 in Belgrad geboren, hat über 30 Bücher für Kinder und Jugendliche geschrieben, von denen viele ausgezeichnet wurden, unter anderem mit der Empfehlung auf der White Ravens-Liste 2016.
Sommerferien mit der Oma auf Hvar, für die 13 jährige Sofia der Alptraum. Doch was holprig beginnt, wird am Ende gut, und dazwischen lesen wir einen klugen und warmherzigen Coming-of-age-Roman.
Der Sommer, als ich fliegen lernte ist ein wunderbar ergreifender und mit viel Humor erzählter Jugendroman, leicht und zugleich sehr tiefgründig. Ein Roman über die Tücken des Erwachsenwerdens und gleichzeitig eine wunderschöne Sommergeschichte vor der großartigen Kulisse der Insel Hvar.
(ausführliche Besptechung unten)
Sommerferien mit der Oma auf Hvar, für die 13 jährige Sofia der Alptraum. Doch was holprig beginnt, wird am Ende gut, und dazwischen lesen wir einen klugen und warmherzigen Coming-of-age-Roman, der nicht nur für Jugendliche ab 12, sondern für alle Fans Kroatiens und der wunderschönen Insel Hvar bestens geeignet ist.
Den Sommer mit der Oma auf einer Insel zu verbringen, ist für die 13 jährige Sofija nicht gerade die Vorstellung gelungener Ferien. Viel lieber würde sie mit ihren Freundinnen in Belgrad chillen und vielleicht sogar ihrem großen Schwarm Marko näher kommen. Stattdessen soll sie ihre Oma nach Stari Grad auf Hvar, Kroatien, begleiten. Die Großmutter will nach 26 Jahren den Ort besuchen, aus dem sie stammt und in dem ihre Schwester Lucija immer noch lebt. Was für die Oma eine emotionale Reise in die Vergangenheit ist, ist für Sofija zunächst ein Alptraum. Das Haus der Nonna Lucija ist baufällig, die Menschen reden in einem unverständlichen Dialekt, es gibt kein Internet, kein warmes Wasser, dafür aber jede Menge Stechmücken, und um alles noch schlimmer zu machen, raubt ihr Omas nächtliches Schnarchen fast den Verstand. Einzig durch die Lektüre der Unendlichen Geschichte kann sie sich zumindest kurzzeitig aus ihrer desolaten Lage wegträumen. Doch allmählich beginnt Sofija den Geschichten von Oma und Nonna zuzuhören. Sie erfährt nicht nur von einer lang verschwiegenen Familientragödie, sondern lernt viel über die Geschichte eines Landes, in dem sich einst die Menschen frei bewegen konnten, das jetzt aber in Teile zerfallen ist, in dem die Gräben tief sind und sich sogar durch Familien ziehen. Und je mehr sich Sofija auf diese Geschichten einlässt, desto mehr kann sie sich öffnen und sich mit ihrer Lage versöhnen. In Nonna Lucija findet Sofija zudem eine Seelenverwandte, die ihre Sorgen und Wünsche ernst nimmt. Und als dann auch noch am Ende des Tunnels ein Prince Charming erscheint, wird der Sommer unvergesslich …
Der Sommer, als ich fliegen lernte ist ein wunderbar ergreifender und mit viel Humor erzählter Jugendroman, leicht und zugleich sehr tiefgründig. Ein Roman über die Tücken des Erwachsenwerdens und gleichzeitig eine wunderschöne Sommergeschichte vor der großartigen Kulisse der Insel Hvar. Die Figuren, besonders die beiden Nonnas, sind so herrlich gezeichnet, dass man sie bildlich vor sich sieht. Kein Wunder, dass die Verfilmung des Buches im Sommer ins Kino kommt.
Andrea Schulz, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt