Wir durchleben eine dunkle Phase der menschlichen Kommunikation. Der digitale Twitter mit 140 und die SMS Nachricht von 160 Zeichen haben nichts mehr mit dem unbegrenzten analogen Gespräch zwischen zwei Menschen zu tun. Es findet immer seltener statt. Viele vereinsamte Internet-Opfer fragen sich: Gibt es irgendwo noch Gesprächspartner aus Fleisch und Blut, die zu besseren Antworten auf die elementaren Fragen des Daseins fähig sind als eine Maschine namens Google? Die geduldig zuhören, intelligent hinterfragen, energisch widersprechen und doch zu Kompromissen bereit sind. Ist die anspruchsvolle Gesprächskultur zum Aussterben verdammt? Nicht unbedingt! Bevor man die Suche aufgibt, kann man sich ja einen passenden Dialogpartner einfach erfinden. Einen wie Atzenhopper. Amüsant, ironisch, satirisch und mit einem Hang zu gesellschaftskritischer Aufsässigkeit präsentieren sich die Dialoge zwischen dem Autor und seinem fiktiven Freund und Alter Ego „Atzenhopper“, der sich als eher unbedarfter, wissbegieriger, aber auch kritischer und mit einer guten Portion Mutterwitz ausgestatteter Gesprächspartner darstellt. In Atzenhopper kann sich jeder wiedererkennen. Er verkörpert die Unvollkommenheit des Menschen mit all seinen Schwächen, Neigungen und Beschränktheiten. Er ist faul, beliebig, verbogen, anpassungsfähig, aber ebenso aufmüpfig, aufrührerisch, unbelehrbar und radikal. Wenn sich die beiden mit den Phänomenen und Tücken des modernen Lebens auseinandersetzen, überraschen sie stets mit unkonventionellen Ansichten und schrägen Deutungen. „Atzenhopper“ erweist sich dabei als ideales Opfer, um die zuweilen unerträglich besserwisserischen Belehrungen seines Schöpfers zu ertragen, sie aber immer wieder auch listig in Frage zu stellen. Im Zusammenspiel der beiden konträren Charaktere entwickelt sich am Ende jeder Episode fast wie von selbst eine unerwartete Pointe.