Im Unterschied zu Politikern kommen Staatsbürger in den öffentlichen Medien kaum vor. Zumeist werden sie als Politikverbraucher im Stile der sogenannten Sonntagsfrage wahrgenommen ('Wie würden Sie entscheiden, wenn heute gewählt würde?'). Auch in den einschlägigen Wissenschaftsdisziplinen, die sich mit Staat, Recht und Gesellschaft befassen, führen die Bürger eher eine Randexistenz. Tatsächlich bilden jedoch nicht die Politiker, sondern die Bürger die wichtigste Säule der Demokratie: 'Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.' (Artikel 20 Absatz 2 Grundgesetz). Dieses Buch möchte ein Gegengewicht zu der weit verbreiteten Bürgervergessenheit bilden. Es richtet sich an alle Staatsbürger und betrachtet das politische Geschehen in der Demokratie aus der Jedermannperspektive. Nicht Parteipolitik, sondern grundsätzliche Fragen stehen dabei im Vordergrund: * Was sollte ich als Staatsbürger wissen? - Was bedeuten die Spielregeln der Politiker und der Parteien für mich? - Was kann ich von der Politik erwarten? - Was erwartet die Demokratie von mir ? Themenfelder sind dabei Politikverdrossenheit, Moral und Macht, Zugang zur Wirklichkeit, Sprache und öffentliche Medien, Verteilungs- und Finanzierungsfragen, aber auch die 'political correctness' und die Sorge um die Gemeinschaftsgüter, die wir alle für ein gutes Leben benötigen. Nicht Populismus, sondern kritischer Bürgersinn und Realismus prägen den Text. Letztlich geht es darum, als Staatsbürger nicht in die Verdrossenheitsfalle zu tappen, sondern trotz politischer Mängel einen klaren Kopf zu bewahren und zu wissen, was wir an dieser Demokratie haben.