Der 39. Band der Kleinen Reihe beschäftigt sich mit Recht und Gerechtigkeit: das Buch enthält Original-Zitate aus dem Werk Friedrich Schillers mit Bezug zu den Themen Recht, Gerechtigkeit und Jurisprudenz. Friedrich Schiller studierte zwei Jahre lang Jura an der herzoglichen Carlsschule – und fand wenig Freude daran. Gleichwohl setzte er sich mehr als der gelernte Jurist Goethe mit Fragen von Recht und Gerechtigkeit auseinander. Von den frühen „Räubern“ bis zum späten „Wilhelm Tell“ drehen sich die Dramen Schillers nicht zuletzt um die herrschende Rechtsordnung und deren Durchbrechung, um die Legitimation von Fürstenherrschaft und Widerstand und die Rolle von Richtern und Gerichteten. Bis heute prägend sind Schillers Sätze zu den unveräußerlichen Menschenrechten und der Würde des Individuums. Ein Buch für Juristen, aber auch für Leser mit gesundem Menschenverstand, die Freude an Schillers prägnanter Sprache haben. AUSZUG: Ehe: Der Ring macht Ehen – und Ringe sinds, die eine Kette machen. (aus: Maria Stuart, II, 2, Elisabeth, Schiller-SW Bd. 2, 588) Eigentum: Etwas muss er sein Eigen nennen, oder der Mensch wird morden und brennen. (aus: Wallenstein / Wallensteins Lager, I1, Erster Kürassier, Schiller-SW Bd. 2, 305) Einzelfallgesetz: Ich zweifle nicht, dass ein Gesetz, ausdrücklich auf mich gemacht, verfasst, mich zu verderben, sich gegen mich wird brauchen lassen. (aus: Maria Stuart, I, 7, Maria, Schiller-SW Bd. 2, 577) Europa: Den Frieden hütet jetzt ein ewig geharnischter Krieg, und die Selbstliebe eines Staats setzt ihn zum Wächter über den Wohlstand des andern. Die europäische Staatengesellschaft scheint in eine große Familie verwandelt. Die Hausgenossen können einander anfeinden, aber hoffentlich nicht mehr zerfleischen. (aus: Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? Schiller-SW Bd. 4, 757) DER HERAUSGEBER Dr. Marius Breucker, 1973 in Tübingen geboren, von Profession Rechtsanwalt, liebt die Lektüre Schillers noch mehr als die der Paragraphen. Im Laufe der Jahre sammelte er Zitate Schillers, die sich mit Recht und Gerechtigkeit treffender und anschaulicher auseinandersetzen als es juristische Lehrbücher je vermögen. So entstand aus der von Schiller viel beschriebenen Verbindung von Pflicht und Neigung dieses Büchlein. Der Autor lebt und arbeitet in Stuttgart.