Eine Reise- und Geschichtsreportage auf den Spuren der ersten Siedler zwischen Hudson und Mohawk, Ohio und Ontario in den nordöstlichen Vereinigten Staaten: 220 Kilometer nördlich Manhattans, 1624: An der Kreuzung uralter Wald- und Wasserpfade gründet eine Amsterdamer Kaufmannsgilde einen Handelsposten. Jahrzehntelang macht Fort Oranje glänzende Geschäfte mit den Mahican und deren Todfeinden, den Mohawk. Dass der Fellhandel eine unaufhaltsame soziale und ökologische Transformation in Gang setzt, ahnt vorerst niemand. Von Albany aus, wie das Fort und die ringsum entstehende Siedlung ab 1664 heißen, wagen sich erste Händler und Siedler in das Mohawktal vor, eine der wenigen gangbaren Passagen zwischen Atlantikküste und dem Inneren des Kontinents. Im Mohawktal leben Menschen aus drei Kontinenten friedlich miteinander: irokesische Clanmütter, irische Rumhändler, süddeutsche Weizenpflanzer, kanadische Waldläufer und Jesuiten, Dandys aus London und Versklavte aus Westafrika und der Karibik. Sie handeln, schreiben und zechen miteinander, schließen und brechen Allianzen, Ehen und Verträge, verständigen sich in einem Slang aus Englisch, Deutsch, Gälisch, Niederländisch, Irokesisch und Algonkin. Dass die Kulturen in diesem Tal derart verwoben sind, macht es zu einer kleinen Sensation innerhalb der 13 Gründungskolonien der USA. Marcus Scholz beschreibt diese Geschichten anschaulich und reiste dazu an historische Orte. So verbindet er die Gegenwart mit dem historischen Rückblick. Entstanden ist ein erzählendes, reich bebildertes Sachbuch basierend auf fundierten Recherchen und konkreter Anschauung vor Ort. Ein großer Lesegenuss.