Die Soziologie und die Geschichte haben seit Jahrzehnten über die geisteswissenschaftliche Sozialwissenschaft diskutiert, aber noch immer fehlt eine „Wirklichkeitswissenschaft“, wie sie Max Weber vor nunmehr (fast) einem Jahrhundert eingefordert hat. Diese Aufgabe stellt sich dieser Band und zeigt Wege einer „verfahrensbewussten Sozialwisssenschaft“ auf. An der Soziologie und der Geschichte wird für zwölf Themen geschildert, was eine verstehende Erkenntnis ausmacht – von Gewalt in der (deutschen) Familie und Altern als Problemen des sozialen Lebens bis zu Charisma und Psychoanalyse als Themen der soziologischen Theorie, und von Überlegungen zur passiven Aggressivität und zur „Geisteswelt“ des Dritten Reiches bis zum Demokratieverständnis der Reeducation und zur empirischen Sozialforschung zu Nachkriegsdeutschland reichen die Felder der untersuchten Wirklichkeit(en).