Esther Winter muss den Nachlass ihrer verstorbenen Mutter regeln. Bei der Auflösung deren Wohnung sieht sie sich dabei der Herausforderung gegenüber gestellt, sich mit dem Bewahren oder dem Aufgeben von Materiellem und Ideellem auseinanderzusetzen, eine Entscheidung über das Erinnern oder das Vergessen zu fällen. Ebenso wird sie auf ihrer Reise durch die hinterlassene Welt ihrer Mutter auf ihr bisher Unbekanntes und Unbeachtetes aus dem Leben ihrer Eltern gestoßen. Dieser Prozess des Abschieds, der für Esther nach dem frühen Tod des Vaters nun zu einem Abschied von ihren Eltern und damit von ihrer Kindheit führt, lässt sie ihr Verhältnis zu Vater und Mutter aus der Perspektive einer erwachsenen Frau und Mutter neu überdenken. Nicht zuletzt stellt sie sich unter dem Eindruck der gerade erlebten Erfahrung über die Endgültigkeit des Todes Fragen nach Güte, Tiefe und Intensität des Miteinanders nahestehender Menschen.