Migrationspolitik ist Arbeitsmarktpolitik. Die etablierten Demarkationslinien zwischen "Flucht" und "Arbeitsmigration" blockieren jedoch den Blick auf diese Zusammenhänge, fundierte Kenntnisse über die migrantischen Arbeitsverhältnisse gibt es bislang keine. Jacqueline Kalbermatter betritt mit ihrem differenzierten Einblick in die gastronomischen Betriebe der Schweiz un ddie Arbeitsbedingungen von Menschen mit einem unsicheren Aufenthaltsstatus Neuland. Sie beleuchtet das Feld asylpolitischer Aushandlungen un ddie Dynamiken alltäglicher Kämpfe um Rechte und gesellschaftliche Teilhabe. Konkret geschieht dies in der Gastr-Küche im sogenannten Back Office und in den betrieblichen Arbeitsabläufen, wo sich soziale Differenzierungen hinsichtlich des Aufenhaltsstatus und der geografischen Herkund der Arbeiter*innen manifestieren. Die Autorin analysiert sowohl die gastro-unternehmerischen Legitimationsmuster und Mechanismen der Disziplinierung und Hierarchisierunge wie auch die Strategien von Arbeiter*innen mit unsicherem Aufenthaltsstatus, ihre Situation zu verbessern. Sichtbar werden dadurch die Verschränkungen und Ambivalenzen zwischen Asylpolitk und der Regulierung von Arbeitskraftproblemen.