Belletristik

Drucken

Buchempfehlung Belletristik

Autor
Price, Richard

Clockers

Untertitel
Roman. Aus dem Amerikanischen von Peter Torberg
Beschreibung

Die Clockers – das sind eine verschworene Gemeinschaft blutjunger Straßendealer, die ihre Mitglieder aus den Sozialbausiedlungen in North Jersey rekrutiert. Als in ihrer Mitte ein Mord geschieht, beschließt Strike, die rechte Hand des Bosses, jetzt sei es an der Zeit, auszusteigen. Aber das ist gar nicht so einfach, und außerdem haben ihn die Cops längst im Visier. Die Zeit läuft.

Verlag
Fischer Verlag, 2011
Format
Gebunden
Seiten
800 Seiten
ISBN/EAN
978-3-10-060828-4
Preis
22,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Richard Price wurde 1949 in der Bronx geboren. Viele seiner Romane wurden verfilmt, u.a. von Spike Lee. Price schreibt außerdem Drehbücher für Filme. 2007 gewann er den Edgar Award für seine Arbeit an der hochgelobten TV-Serie The Wire, für die er monatelang bei der Polizei recherchierte. Er lebt in New York. Zuletzt erschien 2010 sein hochgelobter Kriminalroman „Cash“, über Monate lang Platz 1 der Bestenliste.

Zum Buch:

Sie heißen Champ, Buddha Hat, Futon oder The Word. Sie tragen weite Markentrainingsanzüge, dazu teure, übergroße Turnschuhe und viel Gold und sie sind manchmal nicht viel älter als ihre zwölfjährigen Botenjungen. Sie leben drüben in North Jersey, in einer schnell hochgezogenen Sozialbausiedlung, auf der anderen Seite des Harlem-River. Sie sind Clockers: Schwarze Straßendealer, die Ampullen mit gestrecktem Heroin verkaufen.

Strike ist einer von ihnen und als eine Art rechte Hand von Rodney, dem Boss, tätig. In letzter Zeit ist Strike ziemlich nervös und übervorsichtig, er will raus aus dem Geschäft, er stellt sich eine andere Zukunft für sich vor, weit ab von der Straße. Nur noch ein großer Deal.

Ein Mord geschieht. Ausgerechnet Strikes älterer Bruder, der einem ganz regulären Job nachgeht, wird als Täter verhaftet. Detective Rocco, ein verbitterter Cop, der sich nach zwanzig harten Dienstjahren endlich zur Ruhe setzen möchte, will nur noch diesen einen Fall unbedingt zu Ende bringen, er weiß, dass Strike, den er schon so lange auf dem Kieker hat, aber bisher nie etwas nachweisen konnte, irgendwie in die Sache verwickelt sein muss. Beide wissen um ihre letzte Chance und dass dies ein todernstes Katz-und-Maus-Spiel auf Zeit ist.
Als im vorigen Jahr der Roman „Cash“ von Richard Price herauskam, erlangte dieser in kürzester Zeit Kultstatus. Obwohl kein Krimifan, war auch ich nach der Lektüre hellauf begeistert, mir gefielen die so real wirkenden Figuren, die knappen Dialoge und überhaupt das Unklischeehafte und dieser schnelle, authentische Stil. „Cash“ fand ich schon ziemlich klasse. „Clockers“, der im Original noch vor „Cash“ erschienen ist und 1995 von Spike Lee verfilmt wurde, hat mir noch besser gefallen.

Das Personal ist diesmal überschaubarer, womit die Hauptfiguren mehr an Tiefe gewinnen. Das Buch liest sich daher nicht ganz so schnell, wie man es bei Price kennt, aber das macht nichts, die Story ist spannend genug.
Eigentlich beneide ich Sie, dass Sie dieses Buch noch vor sich haben und sich darin verlieren können. Das verstehe ich unter Lesevergnügen.

Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln