Zum Buch:
Seit vor ein, zwei Jahren Sam Itas Pop-up-Buchversion von Herman Melvilles Roman Moby Dick erschienen ist, bin ich ein großer Fan seiner außergewöhnlichen Kunst. Jetzt ist mit Jules Vernes Abenteuerroman 20.000 Meilen unter dem Meer ein weiterer Klassiker erschienen, dem Ita quasi neues Leben einhaucht. Und ich freue mich hier sagen zu können, dass er sich selbst übertroffen hat. Spätestens, wenn Sie die zweite Doppelseite aufschlagen und die berühmte Nautilus »auftaucht«, werden Sie wissen, was ich meine. Richtig klasse wird es dann weiter hinter, beim Kampf mit dem Kraken, da bleibt einem einfach die Spucke weg.
Und natürlich sind sie alle mit dabei: der ebenso schlaue wie etwas trottelige Professor Aronnax, sein Faktotum, der eifrige Conseil, Commander Farragut, der aufmüpfige Harpunier Ned Lund und der geheimnisvolle Nemo, der Kapitän der Nautilus. Die Abenteuer und Gefahren, die die Männer an Bord des Unterseebootes durchleben, hat Sam Ita zum Teil äußerst witzig dargestellt, ein bisschen mehr noch als bei Moby Dick.
In einem Kurzfilm auf You tube habe ich einmal gesehen, wie er bei seiner Arbeit, dem Zeichnen, Schnipseln und Kleben, vorgeht. Zuerst dachte ich, das wäre eine Zeitrafferaufnahme, aber nein, der Mann ist wirklich so fix. Und ungeheuer geschickt. Und seine Ideen, die Art, wie er die Romanvorlage umsetzt, das ist einfach nur zu bewundern.
Es darf also wieder einmal nach Lust und Laune gezogen, gedreht und aufgeklappt werden. Übrigens habe ich läuten hören, dass demnächst Itas Version von Shelleys Frankenstein herauskommen soll. Da darf man gespannt sein.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln