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Autor
Herden, Antje

Keine halben Sachen

Untertitel
Roman. Ab 14 Jahre
Beschreibung

Robin ist ein 15 Jahre alter Durchschnittsschüler. Und er ist nicht nur in der Schule, sondern auch generell sehr durchschnittlich. Er hasst die Schule und die Lehrer und überhaupt alle, die irgendetwas von ihm verlangen. Und trotzdem beklagt er sich immer wieder darüber, dass sich alles nicht echt anfühlt, sondern eben nur halb. Doch an einem Tag, der genau so wenig verheißungsvoll wie alle anderen beginnt, an dem er eigentlich lieber im Bett geblieben wäre und die Schule geschwänzt hätte, trifft er Leo. Der steht ganz entspannt vor der Schule und raucht einen Joint …
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Beltz & Gelberg, 2019
Format
Kartoniert
Seiten
144 Seiten
ISBN/EAN
978-3-407-81248-3
Preis
12,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Antje Herden, 1971 in Magdeburg geboren, studierte kurz Chemie und lange Architektur und reiste durch die Welt. Seit 2004 schreibt sie Romane und Kurzgeschichten für Erwachsene und arbeitete als Redakteurin. 2010 erschien ihr erster Kinderroman. Antje Herden hat zwei Kinder und lebt als freie Autorin in Darmstadt.

Zum Buch:

Robin ist ein 15 Jahre alter Durchschnittsschüler. Und er ist nicht nur in der Schule, sondern auch generell sehr durchschnittlich. Er hasst die Schule und die Lehrer und überhaupt alle, die irgendetwas von ihm verlangen. Und trotzdem beklagt er sich immer wieder darüber, dass sich alles nicht echt anfühlt, sondern eben nur halb. Doch an einem Tag, der genau so wenig verheißungsvoll wie alle anderen beginnt, an dem er eigentlich lieber im Bett geblieben wäre und die Schule geschwänzt hätte, trifft er Leo. Der steht ganz entspannt vor der Schule und raucht einen Joint, den er Robin anbietet. Robins erste Reaktion darauf ist natürlich: „Was ein Vollpfosten, vor der Schule in der ersten Stunde zu kiffen.“ Dafür kann man, wenn man erwischt wird, sehr schnell von der Schule fliegen. Doch Robin merkt gleich, dass Leo anders ist als alle anderen, insbesondere als seine alten Freunde, mit denen alles eben nur so halb echt oder halb cool ist. Leo führt ihn in die Welt der Drogen ein und stellt Robin ein paar Freunde vor. Doch als Robin sich in die bildschöne Karla verliebt, die sich als ein sehr schüchternes Mädchen ausgibt, in Wahrheit aber viel tiefer als Robin im Sumpf der Drogen steckt, lässt Leo Robins Hand los, die ihn die ganze Zeit über geführt hat. Was passiert nun mit Robin? Kann er sich aus dem Treibsand befreien, der ihn die Tiefe zu reißen droht, oder wird er davon verschlungen?

Ein wirklich tolles Buch. Alles beginnt ganz harmlos, aber man ahnt von Anfang an, dass Robin nicht so bleiben wird, wie er ist. Im Verlauf des Buches kann man die Schlinge der Drogen, die sich immer enger um Robin legt, förmlich spüren. Mit jedem neuen Tag, den er anfangs mit Leo und später immer häufiger nur mit Karla verbringt, zieht sich diese Schlinge fester zu und schränkt ihn ein. Auch Schlägereien und schwere Verletzungen können ihn nicht von seinem einmal eingeschlagenen Pfad abbringen. Es braucht da schon etwas Größeres, um ihn davon abzubringen. Aber das erfährt jeder noch früh genug. Wie gesagt, ich finde das Buch wirklich toll. Man sieht zu, wie Robin immer weiter abrutscht, und möchte ihn bei seinen völlig irrationalen Entscheidungen am liebsten schütteln. Doch wie die meisten Jugendlichen möchte auch er offensichtlich nur dazugehören, und das versucht er eben auf diesem Weg. Also sowohl als „Ratgeber“ als auch als einfacher Roman für zwischendurch sehr empfehlenswert. Und ich kann versprechen, dass das Ende dem ganzen die Krone aufsetzt und für allgemeines Rätselraten sorgen wird. Zumindest war es bei mir so.

Vicco Siebicke, 15 Jahre