Zum Buch:
Der Malamander ist nichts für schwache Nerven – zumindest, wenn man so um die 10 ist. Aber wer Harry Potter schon hinter sich hat, den mag das Seeungeheuer nicht schrecken, das hier sein Unwesen treibt. Oder ist es doch nur eine Geschichte wie die von Loch Ness, und das Seeungeheuer gibt es gar nicht?
Eigentlich ist Eerie-on-Sea ein ganz normales und herrliches Seebad mit Strand und Eiscreme, Liegestühlen und Pommes und einem wunderbaren alten Hotelkasten: dem Grand Nautilus Hotel. Ein Hotel mit einem Liftboy und einem Portier, der Hotelbesitzerin Lady Kraken – die in der Jules Verne Suite wohnt –, einem Hoteldirektor Mr. Mollusc und: einem Sachenfinder, Herbie Lemon. Herbie Lemon wird schon auf den ersten Seiten des Romans von Violet Parma, einem zwölfjährigen Mädchen, aufgesucht. Sie wählt den Weg durchs Fenster, trägt einen dicken Pullover und eine Pudelmütze. Es ist Winter und unangenehm kalt in Eerie-on-Sea. Violet Parma ist nicht auf der Suche nach einer verlorenen Socke, einer verlorenen Mütze oder einem vermissten Koffer, nein, Violet Parma sucht ihre Eltern.
Hotels sind voller Geschichten, und eine davon handelt von einem Baby, das vor zwölf Jahren mutterseelenallein in Zimmer 407 zurückgelassen wurde. Ist das Baby von damals die Violet Parma von heute? Und warum sind ihre Eltern überhaupt spurlos verschwunden? Herbie beginnt, Violet bei ihrer Suche zu helfen, aber nicht alle Einwohner des schmucken Städtchens Eerie-on-Sea sind davon begeistert, und außerdem gibt es eine Menge seltsamer Orte. Etwa den so unheimlichen wie anziehenden Bücherladen von Jenny Hanniver, in dem die Bücher dauernd ihren Platz wechseln. Ein seltsamer mechanischer Meeraffe händigt dem Besucher nicht das Buch aus, das er möchte oder das er sich gerade noch so leisten kann. Nein, er überreicht ihm ein regelrechtes Buchrezept: „hier wählt das Buch dich“. Violet Parma bekommt den Malamander von Kapitän K. zugeteilt, die tragische Geschichte des Kapitän K. und seines Kampfes mit dem Monster. Neben dieser Bücherapotheke und dem Grand Nautilus gibt es aber noch einen dritten wichtigen Ort der Geschichte: weit draußen auf dem Pier liegt Seegols Diner mit seinen leckeren Fish-‚n’-Chips, eine Zwischenwelt zwischen Festland und Meer. Und dauernd taucht der undurchsichtige Autor Sebastian Eels auf. Steckt er mit Hakenhand, der Violet Parma verfolgt, unter einer Decke?
Voller unerwarteter Wendungen, gruselig spannend und bildreich geschrieben, haben wir endlich mal wieder einen phantastischen Abenteuerroman in Händen, den man heimlich nachts unter der Bettdecke lesen möchte … Es kann ruhig richtig kalt werden!
Ines Lauffer, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt