Zum Buch:
Es scheint kaum vorstellbar, doch während jeder einzelnen Minute, in der Sie diese Rezension lesen, gelangt irgendwo auf der Welt ein kompletter Transporter voller Plastikmüll in die Meere. Sollte es uns nicht gelingen, unseren Plastikkonsum nicht nur einzuschränken, sondern auf drastische Weise zu reduzieren, so wird diese Verantwortungslosigkeit unweigerlich dazu führen, dass es im Jahr 2050 vom Gewicht her mehr Plastik als Fische geben wird. Die Ursachen sind keineswegs in der weltweiten Überfischung zu finden, durch die die Fischbestände auf ein Rekordniedrigniveau geschrumpft sind. Und es reicht auch nicht aus, dass wir hier und da mal bei unserem täglichen Einkauf auf Plastiktüten verzichten.
Doch die Verschmutzung der Weltmeere ist nur ein Thema in Esther Gonstallas bemerkenswertem, umfangreich gestaltetem und gut verständlichem Buch. Weitere Themen behandeln die Überhandnahme von Telekommunikations- und Stromkabeln, die auf dem Meeresboden verlegt wurden (und weiterhin verlegt werden), die immens hohen Geräuschpegel durch den wachsenden Schiffsverkehr, die Schiffsemissionen, den Tiefseebergbau, die illegale Fischerei, die industrielle Aquakultur sowie das Wachsen von Meeresschutzgebieten.
Um also die genaueren Zusammenhänge zwischen unserem Handeln und den daraus resultierenden Veränderungen zu durchschauen, ist es mehr als hilfreich, auf solch ein Buch zurückgreifen zu können. Anhand von 45 Infografiken gelingt dies außergewöhnlich leicht und verständlich. Jetzt liegt es nur noch an uns, das Wissen in die Tat umzusetzen. Jetzt. Heute. Hier.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln