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Baum der Wünsche

Autor
Applegate, Katherine

Baum der Wünsche

Untertitel
Aus dem Amerikanischen von Katrin Fischer. Illustriert von Charles Santoso. Ab 8 Jahre
Beschreibung

Sie sind faszinierend, die alten Bäume, die schon lange vor uns die Stadt haben wachsen sehen, die Buche, die Eiche, die Tanne. Unsere Urgroßeltern sind auf ihnen geklettert, haben Eier aus den Vogelnestern geklaut und Baumhäuser gebaut. Welch schöne Idee von Katherine Applegate, einen solchen Baum erzählen zu lassen.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Ueberreuter Verlag, 2018
Seiten
224
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-7641-5148-5
Preis
14,95 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Katherine Applegate lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und einer großen Zahl schrulliger Haustiere in der Nähe von San Francisco. Sie hat schon viele erfolgreiche Bücher veröffentlicht. Für „Der unvergleichliche Ivan“ erhielt sie 2013 die renommierte Newbery Medal. „Der Baum der Wünsche“ landete gleich nach Erscheinen auf der New York Times Bestsellerliste.

Zum Buch:

Sie sind faszinierend, die alten Bäume, die schon lange vor uns die Stadt haben wachsen sehen, die Buche, die Eiche, die Tanne. Unsere Urgroßeltern sind auf ihnen geklettert, haben Eier aus den Vogelnestern geklaut und Baumhäuser gebaut. Welch schöne Idee von Katherine Applegate, einen solchen Baum erzählen zu lassen.

In ihrem Buch ist es eine zweihundertsechzehn Jahre alte Roteiche, die inmitten einer Siedlung wächst. Sie ist das Zuhause für unzählige Tiere und ihre Tierkinder, Mäuse und Beutelratten, Meisen und Waschbären. Und sie breitet ihre schützenden Äste über die umliegenden Häuser und ihre Bewohner aus. Im Herrenhaus wohnt die Urenkelin einer Irin namens Maeve, die einst als Kind nach Amerika ausgewandert ist, im Doppelhaus gegenüber wohnen zwei weitere Familien, die eine hat einen Sohn namens Stephen, die andere eine Tochter namens Samar, die eine ist amerikanisch, die andere ist es nicht.

Um diese beiden Menschenkinder kümmert sich die Roteiche besonders, denn sie hat nicht nur die Siedlung wachsen sehen, sie versteht auch die Sprache der Menschen, sie weiß, was sie sich erzählen, und sie kennt ihre Träume: Einmal im Jahr binden die Bewohner der Stadt ihre Wünsche an die Äste, so wie es Maeve 1848 zum ersten Mal gemacht hat und damit eine irische Tradition in ihre neue Heimat brachte. Das junge Mädchen Samar wünscht sich einen Freund, sie wünscht sich endlich irgendwo Wurzeln schlagen zu können – dafür sind Bäume Experten. Mit Hilfe ihrer Freundin Bongo der Krähe und einer ganzen Schar von Beutelratten, Stinktieren und Waschbären versucht die Roteiche, Samar mit dem Nachbarjungen Stephen anzufreunden. Seine Eltern sind wie viele Bewohner der Stadt der Familie gegenüber skeptisch, ängstlich, feindselig, aber mit dem Heldenmut der entzückenden Tierkinder geht der Plan auf.

Applegate versteht es, auf so vielen Ebenen gleichzeitig zu erzählen, dass wir nicht nur von den großen Flüchtlingsbewegungen des 19. Jahrhunderts und von unserer aktuellen etwas erfahren, wir lernen auch etwas über die Sprache der Bäume, das Wesen der Freundschaft und über die Kreativität der Tiere bei der Namenssuche: Krähen benennen sich nach dem Geräusch, das sie lieben, etwa Bongotrommel oder Sattelschlepper, Stinktiere lieben es, nach herrlichen Gerüchen getauft zu werden, Frischgebackenes Brot oder Rosenblütenblatt, Beutelratten wählen den Namen jener Dinge, vor denen sie sich am meisten fürchten, Taschenlampe oder Haarige Spinne, und Frösche schließlich heißen wie ihre Leibspeise. Und wem das alles zu verwirrend ist, der kann sich an die vergesslichen Waschbärenmütter halten, deren Kinder einfach Du, Du und Du heißen.

Die vielen kleinen Geschichten rund um die Tierkinder machen aus der großen Erzählung darüber, was es heißt, in einem neuen Land anzukommen, eine wunderbares Buch mit viel Herzenswärme, Witz und Freude an Sprachspielereien. Schon ab 8 zu empfehlen und wegen der großen Schrift auch bestens für Selbstleser geeignet.

Ines Lauffer, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt