Zum Buch:
Es ist nicht das erste Mal, dass Laura und Eric nach Corpus gerufen werden, weil man glaubt, ihren Sohn gefunden zu haben. Aber das letzte Mal ist jetzt doch schon eine Weile her. Die Hoffnung ist ihre Heimat geworden, und so ist jeder von ihnen am gleichen und doch an einem anderen Ort zu Hause. Als es wirklich Justin ist, der in der Polizeistation auf sie wartet, ist sein jüngerer Bruder Griff schon 14 Jahre alt und hat sich gerade verliebt, Eric betäubt seine Sehnsucht nach seinem Ältesten schon eine Weile mit einer Affäre und Laura hat mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Sea Lab begonnen. Wer ist Justin jetzt, nach diesen vier Jahren? Wie werden sie wieder eine Familie werden, können sie das überhaupt bewältigen?
Aber es kommt noch viel mehr auf sie zu: Harrell, der Entführer wird auf nicht schuldig plädieren. Die Eltern des Entführers werden ihr Haus als Kaution einsetzen und Harrell wird freikommen, fürs erste. Und Justin, der die ganze Zeit bei seinem Entführer ausgeharrt hat, um seine Familie zu schützen, Justin fragt sich natürlich auch, warum man nicht intensiver und mit mehr Aufwand nach ihm gesucht hat.
Dieser Roman ist ein meisterhaftes Psychogramm, angefüllt von der Freude über die Rückkehr des Entführten wie von der Angst vor dem Neuanfang; von dem stillen Entsetzen darüber, jetzt alles gemeinsam noch einmal Revue passieren lassen zu müssen wie von gegenseitigem Misstrauen, unfassbarer Zuneigung, von Fremdheit, Sehnsucht und der Konfrontation mit dem Hier und Jetzt. Unschlagbar spannend.
Susanne Rikl, München