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Autor
Garde, François

Der gefangene König

Untertitel
Roman. Aus dem Französischen von Thomas Schultz
Beschreibung

Ein Wirtssohn aus der französischen Provinz wird König von Neapel: Diese Karriere Joachim Murats ist in Europa erst nach der Französischen Revolution möglich. Doch sein Glück ist an das Schicksal Napoleons gebunden. Nach allen Verdiensten, die Murat sich auf dessen Schlachtfeldern erworben hat, geht sein Stern mit dem Bonapartes im Jahr 1815 unter. An den letzten sechs Tagen vor der eigenen Hinrichtung lässt der gefangene König die großartige Geschichte seines Lebens Revue passieren. François Gardes neuer Roman ist überwältigende Biographie, spannender Roman und überaus lebendiges Historienbild der Zeit Napoleon Bonapartes zugleich.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
C.H.Beck Verlag, 2021
Format
Gebunden
Seiten
335 Seiten
ISBN/EAN
978-3-406-76665-7
Preis
23,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

François Garde wurde 1959 in Le Cannet, nahe der französischen Mittelmeerküste, geboren und war als hoher Regierungsbeamter u.a. auf Neukaledonien tätig.

Zum Buch:

Ein Wirtssohn aus der französischen Provinz wird König von Neapel: Diese Karriere Joachim Murats ist in Europa erst nach der Französischen Revolution möglich. Doch sein Glück ist an das Schicksal Napoleons gebunden. Nach allen Verdiensten, die Murat sich auf dessen Schlachtfeldern erworben hat, geht sein Stern mit dem Bonapartes im Jahr 1815 unter. An den letzten sechs Tagen vor der eigenen Hinrichtung lässt der gefangene König die großartige Geschichte seines Lebens Revue passieren. François Gardes neuer Roman ist überwältigende Biographie, spannender Roman und überaus lebendiges Historienbild der Zeit Napoleon Bonapartes zugleich.

Als elftes Kind der Familie Murat aus Labastide-Fortuniére wird der junge Joachim für das Priesteramt bestimmt. Doch weder am Seminar von Toulouse noch beim Jägerregiment der Ardennen, in dem er sich kurz vor dem 20. Geburtstag ohne Wissen seines Vaters verpflichtet, ist sein ungestümes Wesen erwünscht. Erst mit der Nacht zum 14. Vendémiaire des Jahres IV beginnt seine Karriere. 1790 wieder in sein ehemaliges Regiment aufgenommen, und mittlerweile Eskadronchef, wird der Husar, der alle Anwesenden um einen Kopf überragt, von Bonaparte beauftragt, Artilleriegeschütze westlich von Paris zurückzuerobern. Dieser militärische Gewaltstreich versetzt Murat in den Stab des jungen Generals. Fortan erobert er für Bonaparte halb Norditalien und ist auf jedem seiner Empfänge geladen. Am 12. August 1796 wirft die 15-jährige Schwester Napoleons ein Auge auf den 29-Jährigen mit den dunklen Locken und stahlblauen Augen. Begehrt bei den Damen, interessiert er sich nicht so sehr für die kindliche Frau im weißen Kleid, doch es soll keine vier Jahre dauern, bis die beiden im Schloß Mortefontaine getraut werden. Caroline gebiert Joachim vier Kinder und wird im Lauf der Jahre zu seiner großen Liebe.

Bis zur Verbannung Napoleons wird Murat, mittlerweile von seinem Schwager zum König von Neapel ernannt, für diesen kämpfen und ihm die Treue halten. Doch in den Jahren, die er in Italien lebt, wächst in seinem Herzen auch ein eigener großer Traum: Als König von Neapel will er den Zusammenschluss der italienischen Fürstentümer zu einem italienischen Staat vorantreiben. Sein Lebensweg endet in der Festung von Pizzo, wo er am 13. Oktober 1815 seinem Erschießungskommando gegenübersteht.

Mit der Lektüre dieses hervorragend recherchierten, bilderreichen Romans taucht man vollkommen ein in das spannende, faszinierende Leben dieses Mannes und seiner Zeit. Ein Lesegenuss – in jeder Hinsicht!

Susanne Rikl, München